Freitag, 10. Mai 2013

The National - Trouble Will Find Me


Stilsicher aber gegen Ende Monoton.



1.I Should Live in Salt 2.Demons 3.Don't Swallow The Cap 4.Fireproof 5.Sea Of Love 6.Heavenfaced 7.This Is The Last Time 8.Gracelss 9.Slipped 10.I Need My Girl 11.Humiliation 12.Pink Rabbits 13.Hard To Find


Es war das Jahr 2011 als mich aus dem Nichts heraus zahlreiche Menschen darauf ansprachen wie toll doch "das neue National Album" sei. Damit war dann wohl High Violet gemeint, welches 2010 erschienen war. Wieso diese verzögerte aber dennoch berechtigte Begeisterung zu Stande kam frage ich mich bis heute.  Vielleicht gehören the National zu den Bands die Seit 10 Jahren gute Musik machen und dann durch Festivals und Live-Marathons den berechtigten Ruhm einheimsen. Fakt jedoch ist das Boxer im Vergleich zu High Violet das bessere Album ist. Schon allein wegen "Fake Empire". Nun ja seis drum. "Trouble Will Find Me" steht in den Startlöchern und das sehr arty geratene Cover verspricht nichts geringeres als die nationaltypische melancholische Stimmung.

Eigentlich hatte ja "High Violet" den Weg für düsteren Stadionrock bereitet, den zuvor auch schon Interpol ziemlich stilsicher gegangen waren. Umso mehr verblüfft bin ich ich, dass the Trouble will find me eher einen Schritt zurück tritt. Keine Streicher, kein Kinderchor, keine üppigen Arrangements - Einfach Matt Berningers einzigartige Sad-Rock Stimme mit einer eher reduzierten Instrumentalisierung von Mastermind Aaron Dessner. Die erste Auskopplung bzw. der erste Teaser des Albums heisst Demons und ist vielleicht noch der pompöseste Song des gesamten Albums und somit eher albumuntypisch. Der Song der für mich das Album charakterisiert ist wohl "Heavenfaced". Zu mal er textlich wohl einer der besten Songs ist.

Dennoch hat auch "Trouble Will Find Me" seine schwächen. Diese beziehen sich nicht wirklich auf die Einzelsongs. Die Songs sind einzeln alle durchaus schön. Dennoch schleppt sich das 14-track-starke Album gegen Ende über die Ziellinie. Wie gesagt, es ist immer gut, es ist immer traurig aber es ist aber auch immer ziemlich gleich und auf Albumlänge anstrengend. Es fehlen allzu oft die Leuchttürme, die zu Beginn des Album mit "Demons" und der neuen Single "Sea Of Love" geboten sind. 



Nichtsdestotrotz ist "Trouble Will Find Me" ein wunderbar Sad-Rock Album und The National gehören mit Interpol definitiv zu den Königen dieses Genres. Nicht hoch genug anzurechnen ist the National, dass sie sich nicht Richtung Stadion orientiert haben, sondern konsequent ihren Stil verfeinert haben und so erinnert auch "Trouble Will Find Me" mehr an Alligator oder Boxer als an High Violet. Daher müssen sich eher die National-Neulinge mit einer Änderung herumschlagen als die alteingesessenen Nationaler. Dafür Respekt und 70% meiner traurigen Zigarette. 

Wertung:








erscheint am 17. Mai 2012 via Beggars

Freitag, 3. Mai 2013

Peace - In Love

Wollen wir jetzt alle mal so tun als ob das eine ganz regulärer CiH Post ist? Gut! Ich weiss, dass ich (wir) recht lange abstinent waren. Ich endschuldige mich hochoffiziell für mich und meine Mitstreiter. Es lag zumindest in meinem Falle nicht ausschließlich, dass das Beenden meines Studium ziemlich viel Zeit beansprucht hat, sondern dass ich offen gestanden der Musik und dem Schreiben über Musik etwas überdrüßig wurde. Manchmal muss man Sachen einfach auch mal eine Weile Ruhe lassen, um sie dann mit neuer Energie und (hoffentlich) Ausdauer widerzubeleben. Es macht natürlich mehr Spaß, wenn ihr auch mal eure Meinung zu den hier diskutierten Themen in den Kommentaren oder über FB kund tut. Danke und viel Spaß beim Lesen der 1. Post CiH Review. ;-) Euer Andi 

Hippie-Hipster-Musik? Neee! Oder doch?


1. Higher Than The Sun 2. Follow Baby 3. Lovesick 4. Float Forever 5. Wraith 6. Drain 7. Delicious 8. Waste Of Paint 9. Step a Lil Closer 10. Toxic 11. Sugarstone 12. California Daze 13. Scumbag 14. Bloodshake


Zugegeben, als ich zuerst von diesem Album gehört habe, dachte ich ohne je einen Song gehört zu haben: "Was ist das den Peace für ein Hippie-Bandname... das geht absolut nicht mehr." Danach habe ich die EP "Delicious" erstmal lange ignoriert und in der Playlist nach hinten verschoben. Wirklich aufgerüttelt hat mich dann eigentlich erst die NME-Review des Album. Sie hielt mir als Hörer den Spiegel vor. Sehr lesenswert. 

Aber zurück zum Album "In Love". Die Band stammt aus Worcester auf der Insel und das hört man auch in jedem Song. Die Band spielt sich mit jeweils abgewandelten Indie-Pop/Rock der 70er, 80er, 90er Englands ohne die Bezüge überzustrapazieren. Mal Stone Roses, mal Stones, Immer tanzbar und nie angestaubt wirken die Songs trotzdem wie gemacht für das 21. Jahrhundert. 

Die Songs schwanken auch textlich zwischen jugendlicher Leichtigkeit wie in "Follow Baby" und tiefer Melancholie in "California Daze" wie man sie einer so jungen Band gar nicht zutraut. immer zwischen Surfbrett und Rotweinstimmung. Man kann jetzt sagen, das passt auf einer Platte doch nicht zusammen und vielleicht hat man damit auch recht. Nichtsdestotrotz schaffen Englands neue Lieblinge die Übergänge so grandios. "In Love" ist abwechslungsreich und kommt bei 14 Songs fast ohne Lückenfüller aus. 

Songs wie "Delicious" schaffen es immer wieder zu überraschen und bringen Drum N' Base Einflüsse auf die Platte um dann wie in guten Vampire Weekend Songs alles in einen genialen Refrain zu überführen, der nicht nur tanzbar sondern auch rockig ist. 




Das bereits erwähnte "California Daze" wird es aller Voraussicht nach auch  in meine Top-Songs 2013 schaffen. Es hätte auch schon in 2012 rutschen können, denn diese großartig melancholische Mitgröhlhymne zum Ende des Debuts hin, war bereits auf der EP vertreten. Naja besser spät als nie! Dafür bekommt das Album auch einen Bonus und somit 90% meiner virtuellen Höllenzigarette.


Wertung:


 






erschienen am 22. März 2012 via Columbia (Sony)