Sonntag, 12. Dezember 2010

Cause A Rockslide - Chances EP

erschienen am 30.11.2010 über cause a rockslide


"Cause a rockslide" ist nicht nur der wahrscheinlich beste Song auf dem wahrscheinlich besten Badly Drawn Boy Album "The Hour Of The Bewilderbeast" sondern auch der Name eines Singer-Songwriters aus den Vereinigten Staaten. Ansässig ist er in Amherst MA wenn Facebook da nicht lügt. Die Badly Drawn Boy Einflüsse sind auch auf der EP (6 Tracks) Chances deutlichst zu hören. Daher ist es nicht verwunderlich dass sich Tim Cheplick mit Cause A Rockslide im Folk bzw. Flok-Rock Bereich bewegt.

So dann starten wir mal. Die EP geht mit Accident sehr zahrt und nur mit Gitarre los. Dann setzt das Schlagzeug ein. Im Refrain kommen ganz sanfte Synthies (oder was auch immer?) im Hintergrund dazu. Genau so sind Synthies zu ertragen auch wenn ich nie großer Fan werde. Meiner Meinung nach eher einer der schwächeren Songs. Aber dann kommt direkt im Anschluss "Blue Skies and Blue Eyes" und das ist ein Song der einfach super in den Winter passt. Er ist düster, sanft, verspielt und trotzdem gemütlich. Für mich der beste Song dieser sechs Song EP. "I Hated Last Night" ist quasi die Bridge der EP und daher nicht der Rede wert. "The Object Of My Affection" ist im Refrain etwas wie die Queens Of The Stone Age auf fast leeren Batterien. Hier hätte etwas mehr Aggressivität im Gesang dem Song gut getan dafür sind die Strophen sehr schön. Darauf folgt "Blue Reprise", der ein kurzer sehr schön melancholischer Folksong ist. Er sphärisch verspielt und entführt den Hörer in eine mysteriöse Klangwelt mit tollem Text. Der letzte Song ist "In This Town".Er ist am Anfang wirr... in der Mitte ruhig... und am Schluss (quasi als Abschluss der EP) etwas effektüberladen.

Im Großen und Ganzen ist es aber eine Runde EP, mit dem Highlight "Blue Skies And Blue Eyes", geworden. Leider sind für meinen Geschmack aber etwas zu viele Spielerein eingebaut. Daher bekommt die EP von mir drei von fünf Sternen. ("Sorry Tim... I hope i wasn't to harsh with you")

Und da das jetzt meine erste "Auftragsreview" war, wollte ich gerne einen Aufruf dazu machen Marco ( bestimmt auch :-)) und mich mit Mails bzw. Kommentaren zu bombadieren für Sachen die ihr gerne reviewt haben wollt. Tim hat das so gemacht und ... Tada kaum 2 Wochen später (sorry dafür) ist die Review da.

Abschließend hier noch ein paar links auf Tims Internet Seiten. Marketing und so...hört es euch bitte mal an.

Sonntag, 5. Dezember 2010

Hurts - Happiness

erschienen am 27.08.2010 via Four Music



Vorurteile VS Realität, Runde 1. Eine Band die Hurts heißt, solche widerlichen Plattencover freigibt und mittelschwere Katastrophen wie Frankie Goes To Hollywood und Tears For Fears zu ihren musikalischen Vorbildern zählt, ist mir erst einmal hochgradig suspekt und unsympathisch. Wenn der NME die Jungs dann auch noch mit sofortiger Wirkung zum besten Band des Universums ausruft trägt das nicht wirklich zur Milderung meiner Skepsis bei.
In meinem Kopf konnte ich mir schon genau vorstellen wie das ganze klingt. Ein kruder Mix aus Songs mit denen sich Depeche Mode nicht mal den Hinter abwischen würden und halbgaren 80er Versatzstücken schwebte mir da vor. Die furchtbar, furchtbar, furchtbar traurigen Lyrics würden die Misere denn komplettieren. Deswegen beschloss ich die Platte einfach von vorneherein zu ignorieren.
Irgendwann kam ich allerdings nicht drumrum den Song „Wonderful Life“ im Radio zu hören. Da war ich dann doch leicht erstaunt. „Don’t let got! Never give up, its such a wonderful Life“? Wie bitte?! Nix mit “I hate myself, I wanna die”?! Und der Sound war auch nicht schlecht. Das weckte dann doch meine Neugier.
Zur Freude meiner Ohren entdeckte ich dann beim Durchhören des ganzen Albums noch weitere Kleinode: Das hymnische „Blood, Tears and Gold“, das hingebungsvolle „The Water“ oder „Devotion“, das schöne Duett mit Kylie Minogue. Die 80er können also auch Spaß machen, wenn man die richtigen Songs im Gepäck hat. Ausfälle gibt es auf der Platte nicht wirklich und sie ist bemerkenswert abwechslungsreich. Deswegen zücke ich voller Demut vier meiner fünf Sterne. Ein klarer Punktesieg für die Realität.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Stornoway - Beachcomber's Windowsill

Erschienen am 24.05.2010 via 4AD

Viele fragen sich sicher, wie man als Rezensent mit diesen Sternchen umgeht. Nun, das ist ganz leicht und soll hier mal am Beispiel der Indie Folk Band Stornoway aus Oxford erklärt werden.
Einen Stern gibt es dafür, dass sie auf ihrem Album eine durchgängige Atmosphäre erzeugen. Man fühlt sich als Hörer während des gesamten Hördurchgangs an ein knisterndes Lagerfeuer versetzt, die Sterne funkeln und die Nacht ist noch jung. Ein imaginäres Erlebnis, dass man sich nach einem harten Arbeitstag ruhig mal genehmigen kann.
Stern zwei gibt es für den Sound, der eine perfekte Symbiose aus Ryan Adams und den Shins darstellt und doch eine enorme Eigenständigkeit aufweist.
Stern Nummer drei gibt es für die weltumarmensten Refains, die ich in diesem Jahr gehört habe (vgl. Here comes the Blackout“ und „Fuel up“ oder das zum Heulen schöne „The End of the Movie“)
Den vierten Stern gibt es für die ausgezeichnete Wahl der Singles. Sowohl das beschwingte „I saw you blink“ (durch das ich auf die Band aufmerksam geworden bin) als auch „Zorbing“ bekommt man wochenlang nicht mehr aus dem Kopf.
Nummer Fünf gibt es für die großartigen Texte, die das Album abrunden.
„So fuel up your mind and fire up your heart and drive on Drive on, drive on And when your days are darker, put your foot down harder
Drive on, drive on.”
Den sechtsten Stern gibt es für .. oh, halt. Wir sind schon am Ende. Das ist eben das Problem mit diesen Sternchen. Manchmal sind einfach nicht genug da.