Donnerstag, 30. Juni 2011

Memory Tapes - Yes I Know (Video)

Ein Mensch mit Löchern... Ein Mensch der sich in Rauch auflöst. Da muss natürlich bei Cigarettes in Hell darüber geschrieben werden. Memory Tapes ist eine Band aus New Jersey, die eher ruhigen, atmosphärischen Pop macht. Ein Mensch lebt sein Leben und löst sich nach und nach auf. Erst wirkt es etwas befremdlich aber dann versteht man das Bild und ich fand es dann faszinierend und schön. Atmosphärisch passt das Video leider nicht so zum ,gerade angefangen, Sommer. Es ist ein Schwarz-Weiss-Video und das zahlt natürlich auch auf die Dichte Atmosphäre ein. Die Special Effekts sehen für ein Musikvideo sehr sehr professionell aus. Das Dritte Album von Memory Tapes erscheint am 5. Juli und heisst "Player Piano". Man darf also gespannt sein was da kommt.

Freitag, 24. Juni 2011

Mikroboy - Eine Frage Der Zeit

erschienen am 24.6.2011 über Embassy Of Music (Warner)
2009 erschien das in der Musikpresse zu Recht gefeierte Debut "Nennt Es Wie Ihr Wollt". Richtiger Fan wurde ich dann aber durch die akustische Version meines Mikroboy-Lieblingssongs "Pre oder Porst" bei TV-Noir. Das hob den eh schon sehr guten Song auf Spitzenniveau und zeigte, dass das eigentliche Talent von Mikroboy das Songwriting ist. Auf dem Maifeld-Derby durfte man dann ein paar Songs des jetzt erscheinenden Albums "Eine Frage der Zeit" hören. Damals stieg dadurch die Vorfreude auf dieses Album enorm, weil mir doch die meisten der dargebotenen Songs gefielen. Mal sehen ob das gefährliche zweite Album den Erwartungen stand halten kann.

Mikroboy ist neben Jupiter Jones wohl die vielversprechendste Band, die in die übergroßen Fussstapfen von Muff Potter treten können. Meiner Meinung nach kommen sie auch mit diesem Album wieder ein Stück näher an die Qualität eines "Von Wegen" von Muff Potter. Leider nur auf Ebene der Songtexte. Oftmals wirkt die Musik nicht mehr als Beiwerk zur grandiosen Poesie von Michael Ludes. Er verschafft mir sowohl mit den Hooklines als auch mit den Strophen regelmäßig eine Gänsehaut. Die Texte treffen genau den Punkt zwischen konkret und kryptisch. Die Interpration bleibt für den Zuhörer offen aber trotzdem nie ohne Aussage. Genau diesen Mittelweg meistert er in den allermeisten Songs. Oder wie er sagen würde "Du bist alt genug zu wissen, dass der gesunde Mittelweg nur selten was bewegt, noch einmal traurig winken und dann im Mittelmaß ertrinken". (Herzen aus Holz) Naja ich würde sagen er hat einen seltenen Fall sehr gut erwischt. Leider schafft Mikroboy es nicht ganz diese Qualität auf alle zwölf Songs anzuwenden. Eher schwach finde ich z.B. "Irgendwie unangenehm" oder "Es hat sich einiges getan". Hier sind Musik und Texte leider etwas zu beliebig. Die erste Single ist aber schon ein sehr gefälliger Song - "Wann bleibst Du endlich?" Es gibt aber einen Song den ich ohne zu übertreiben wollen für einen der besten deutschen Songs der letzten zwei bis drei Jahre halte. Wunderbar dass mir auch in diesem Fall die Musik passt. Gemeint ist "Solang der Mut den Zweifel schlägt". In diesem Song wird in allerbester Kettcar-Manier die Welt in drei Akkorden erklärt. Ludes singt druckvoll mit seiner leicht nasal, jugendlichen Stimme über das was einen gewöhnlichen Mitzwanziger antreibt... aber halt nur "solang der Mut den Zweifel schlägt" und "weil man nur bleibt wenn man auch glaubt." Der ganze zweite Hälfte der Songs wird mit solcher insbrunst eingesungen dass man seinen Texten einfach glauben muss. Großartig! Dieser Song schreit nach Single und rausgegöhlten Lungenflügeln bei Liveauftritten.

Allein wegen dieses Songs hätte das Album definitiv fünf Zigaretten verdient aber eine wird wegen der doch drei bis vier mittelmäßigen Stücke abgezogen. Trotzalledem empfehle ich jedem den Kauf und den Konzertbesuch dieser Band. Zweites Album ohne große Qualitätseinbussen überstanden - Herzlichen Glückwunsch!  Und wenn jetzt jemand meint befindlichkeitsfixierter Rotz, dem sei gesagt. Ja, aber sehr guter... und kauf Dir ein Leben wenn Du mitreden willst. :-)

Wertung:
 

Freitag, 17. Juni 2011

Cigarettes In Hell auf Facebook

Liebe Freunde, Leser und Zufalls-Googler.  Nachdem die Umfrage auf dem Blog es verlangt hat und ich mich lange dagegen gewert habe, ist es jetzt soweit die Höllenzigaretten gibt es nun auch auf Facebook. Wenn ihr das hier lest könnt ihr ganz einfach Fan werden. Einfach rechts oben unterm Union Jack Bildchen auf gefällt mir klicken.



Zu den Beweggründen: Ich dachte mir es ist inzwischen vielleicht besser nicht mehr meine persönliche Timeline für die Blogposts zu benutzen und somit die unitressierten Ignoranten :-) und Hater mit meinem Gesülze zu verschonen. Auf der anderen Seite wollte ich einfach auch die Möglichkeit bieten auf "Gefällt mir" zu klicken. So sehen wir ab sofort auch wer das hier so liest.

Also ich würde mich freuen wenn ihr die neue Seite auf neudeutsch "liked" und im Idealfall auch noch weiterempfehlt. So dass sich im besten Fall eine kleine aber feine Community von Höllenzigaretten-Rauchern entwickelt. Nichtraucher sind selbstverständlich auch eingeladen und besonders willkommen. Die Mitgliedschaft ist auch garantiert ohne Nebenwirkung auf Lunge oder tieferliegende primäre Geschlechtsmerkmale. Jedoch ist auf die Nebenwirkungen in den Gehörgängen aufmerksam zu machen.

So liebe Liker und  Gefaller... postet, kommentiert, schreibt was euch in den Kopf kommt und mehret euch! Viel Spaß mit der Page.

Andi

Scumbag Philosopher - God Is Dead So I Listen To Radiohead (Single)

erschienen am 13.6. über Words On Music
Schon allein der Titel der Single hat mich stutzig gemacht. Als diese Single per mail an mich herangetragen wurde. Sie ist die zweite Auskopplung aus dem Album "It Means Nothing, So it Means Nothing". Spätestens beim Lesen des Albumtitels, ist wohl klar dass es sich um ein nicht ganz so ernst gemeintes Musikprojekt handelt.

Ich bin ja sehr dafür, dass diese ganzen Radiohead Junkies und Musik-, Kulturhipster mal auf die Schippe genommen werden. Ich finde ja Radiohead respektive Thom Yorke auch gut aber er und die Band gehören definitiv zu den überschätztesten Musikacts auf unserer schönen Erde. Aber wenn man das als Musikblogger sagt wird einem sofort die Kompetenz abgesprochen. Ich tus trotzdem! Ihr Hipster und ach so cleveren Musikgurus könnt euch ja dann in den Kommentaren auskotzen.

Der Song hat das ,was den meisten Radiohead Songs der neueren Generation fehlt - Struktur und Melodie. Er ist catchy und die Drums sind sehr stark eingespielt. Die Eddie Argus -mäßig eingesprochenen Passagen gefallen und der Refrain lädt zum tanzen und mitgröhlen in der Indiedisco an.

Scumbag Philosopher haben zu dieser Single wie es sich gehört auch ein sehr lustiges Video zusammengebastelt.





Also ich find die Singel irgendwie gut, hat Charme, aber für eine Single gibt es keine Zigaretten. Dafür gibts heute ein Link zur Homepage. Wenn ich viel Glück habe gibts eventuell bald auch ne Review zum Album, dann auch mit Kippen. Was halten denn meine Radiohead Ultras unter den Lesern davon?

Link:
Homepage
FB-Page


Bon Iver -Bon Iver, Bon Iver

erchien am 17.Juni über 4AD/Beggars
Drei Jahre ist es schon her da hat uns Justin Vernon mit dem wunderbar melancholischen Album "For Emma, Forever Ago" überrascht. "Flume" und "Blindsided" höre ich daraus immernoch sehr gerne. Jetzt steht das zweite Werk der Songwriter-Band aus Wisconsin in den Startlöchern. Es heisst "Bon Iver, Bon Iver" quasi doppelt selbstbetitelt.

Das Konzept des Album lässt sich schon aus der Trackliste erahnen große Songs über mehr oder minder kleine Städte in den Staaten. Die Tracktitel sind zum Teil Namen von amerikanischen Städten. Das Album vermittelt einem die Weite und die Sehnsucht eines großen weiten Landes. Dabei ist es unheimlich entspannt, der perfekte Soundtrack um mit einer amerikanischen Spritschleuder den Norden der Vereinigten Staaten zu druchqueren. Aber leider auch nur dafür. Also quasi ein Heimatalbum für Vernon, wenn der Begriff bei mir nicht so negativ besetzt wäre. Die ständige Dopplung der Gesangsparts von Vernon geht mir persönlich nach dem dritten Lied in Folge dann doch auf die Nerven. Sie verpasst den Songs einen transzendenten Anstrich, die sie eigentlich gar nicht nötig hätten. Gerade bei "Michiant" das so schön in den Song startet finde ich diese Spielerei eher unnötig. Aber ein Meisterwerk ist Justin Vernon auf "Bon Iver, Bon Iver" doch gelungen und zwar das epochale letzte Lied - "Beth/Rest". Es startet erst wie ein schlechtes 80er Jahre Schnulzenlied. Doch es entfaltet sich dann über die Bridge der Song der wahrscheinlich am repräsentativsten für das komplette Album ist. Eine Mischung aus Fern- und Heimweh.

Und weil es das Album schafft auf der einen Seite solche Emotionen zu wecken und auf der anderen Seite aber doch etwas eintönig auf mich wirkt. Bekommt es drei von fün Zigaretten. Aber am besten hört ihr euch das ganze Album am besten hier selbst mal an und schreibt mir was ihr davon haltet.




Wertung:

Donnerstag, 16. Juni 2011

Is Tropical - The Greeks (Video)

Seit einigen Tagen wird ein neues Video der Hype-Electro-Band "Is Tropical" im Netz heiss diskutiert. Das Video ist definitv nichts für schwache Nerven. Es mixt animierte Elemente mit realen Film. Inhaltlich handel es sich um ein klassisches Räuber und Gendarme - Spiel unter Kindern. Die kleinen Jungs schießen fleißig mit Wasserpistolen auf einander. Das wäre ja nicht so schlimm wenn der Animationsteil nicht wäre. Dieser illustriert das Geschehen, wie wenn es sich um echte Waffen handeln würde. Mit Blut, Eingeweiden etc.  Aber seht selbst.






Der Song heisst übrigens "The Greeks" und besteht vorwiegend aus einer Textzeile "You only get what you give away". Diese Zeile erklärt mehr oder minder das Anliegen des Regiesseurs. Auf der einen Seite die Gewalt und Gegengewalt und auf der anderen Seite kritisiert er die Spielpraktik bzw. die Erziehung mit Waffenspielzeug an sich. Das ist nun aber nur meine Laieninterpretation. Was denkt ihr muss sowas in einem Musikvideo sein? Oder ist das künstlerische Freiheit?

Mittwoch, 15. Juni 2011

Mixtape-Austauschrunde Vol.1

erschienen am 15.6.2011 über Impuls-Blog-Network (Julien)


Die Tage saß ich wie ein Kind vorm Briefkasten und hab gewartet bis der Mann in Gelb vorbei kommt. Und heute war es dann soweit. Die erste CD der Mixtape-Austauschrunde flatterte herein. Organisiert wurde der Spaß von Julien vom Impuls-Blog. Mein Exemplar wurde gemixt von Lennart vom Opak-Magazin und Autor vom Auftouren-Blog.

Als ich den Umschlag der Begierde dann aufmachte viel mir nicht etwa eine liebloser Rohling entgegen sondern eine CD-Hülle aus Filz. Lennart's kleine Tochter (3,5 Jahre) hat die mit Papis Hilfe gebastellt. Ja das ist echt SÜß! :-)

In einem kurzen anschreiben informiert mich Lennart darüber, dass es sich bei der CD um eine nicht party-taugliche Ansammlung von Songs handelt. Es sind vielmehr wichtige Stücke für Ihn. So lob ich mir eine persönliche Musikblogger-Austauschrunde. Und schon verschwindet die CD im dafür vorgesehen Player. Ich habe beschlossen nicht jeden einzelnen Track zu kommentieren sondern nur den Gesamteindruck der CD zu bewerten. Generell muss man sagen das Lennart eine Neigung zu extrem langen Songs hat. Kein Song kommt mit unter 5 Minuten aus. Hört man z.B. dass ein George Harrison Track vor einem Pantha Du Prince Stück kommt, schüttelt der geneigte Leser den Kopf. Aber das verblüffende daran ist es funktioniert. Thom Yorke darf natürlich bei einem Musikexperten auch nie fehlen, aber zu dieser Musikpersönlichkeit hab ich meine ganz eigene Beziehung. Die ganze Compilation ist sehr harmonisch und versetzt einen in eine gepflegte zurückgelehnte, atmosphärische Haltung. Leider fehlen mir, wie von Lennart schon vermutet, doch z.T. die Parts die mehr catchy sind. Aber alles in Allem ist ihm ein sehr guter Mix gelungen,  der bei mir bestimmt auch ab und an mal wieder im CD Player landen wird. Und da das allesamt Lennarts Lieblingssongs sind verbietet sich ein subjektives Urteil. Daher bleiben die Zigaretten heute mal in der Schachtel und dafür gibts die Playlist.

  1. Talk Talk - New Grass
  2. Savoy Grand - Fourcandles
  3. l'altra - Black Arrow
  4. George Harrison - Isn't It A Pitty
  5. Pantha Du Prince - Welt Am Draht
  6. Four Tet - This Unfolds
  7. Thom Yorke - All For The Best
  8. Sufjan Stevens - You Are The Blood
  9. Ja, Panik - Run From The One That Say I Love You
P.S.: Achja Lennart, die meisten deiner Acts kannte ich schon, aber die,  die ich nicht kannte konnte ich dank Deiner charakterstarken Handschrift kaum entziffern. Verzeih mir und korrigiere mich wenn ich dabei Fehler gemacht habe. Und danke nochmal Dir und Deiner Kleinen.

Sonntag, 5. Juni 2011

Arctic Monkeys - Suck It And See

erschienen am 3.6.2011 über Domino Records
Es ist soweit! Alex Turner und seine Affenbande veröffentlichen ihr viertes Machwerk. Es heisst "Suck It And See", was am besten mit dem deutschen Sprichwort "Probieren geht über studieren" zu übersetzen ist. Nicht was ihr schon wieder denkt ...tzzz. Nach dem der Vorgänger Humbug zu Recht floppte stellt sich jetzt die Frage ob sich die Arctic Monkeys von diesem Rückschlag erholt haben. Humbug wurde ja damals vom mir sehr vereehrten Chef der Queens of the Stone Age produziert. Trotzdem wurde daraus nichts. Aber jetzt zu "Suck It And See"

Das Album wird von einem schönen Gitarrenriff, das einen etwas orientalischen Touch hat eröffnet sehr schön, passt aber ihrgendwie auch nicht zu den Monkeys. Der Track heisst "She's Thunderstorms" und wirkt irgendwie etwas unrund aber dabei irgendwie sehr leicht. Genauso wie der Folgetitel "Black Treacle". Es wirkt fast als seien die junge dynamische Affenband gereift aber trotzdem irgendwie locker. "It's getting dark and the sky looks sticky" Bis auch "Brick By Brick" scheint der Biss der jungen Sheffielder etwas verloren gegangen zu sein. Kein angry young mop gegröhle mehr alles etwas mehr gesetzt. Ich finde das Schade. Genau dieses erdige hat mir beim, ohne Zweifel, genialen Debüt so gefallen. Bei the "The Hellcat Spangled Shalalala" reicht es antscheinend sogar nicht mal aus das Shalala in den Refrain zu packen. Nein er muss auch noch in den Songtitel. "Library Pictures"  kommt dann endlich mal wieder aus dem Arsch, eine schnelle Bassline treibt den ca. 2:30 langen Song voran. Endlich kommen mal etwas aggressivere Gitarren zum Einsatz. Ein geglücktes Spiel mit verschiedenen Tempis innerhalb eines Songs und Alexs Stimme wirkt nicht so weichgespühlt wie auf dem restlichen Album. Das restliche Album plätschert leider nur noch so vor sich hin. Mit einer Ausnahme nämlich "Reckless Serenade" , das an alte Soulklassiker erinnert. 

Alles in allem ist "Suck It And See" ein durchschnittliches Album, das definitv besser als "Humbug" aber immernoch weit entfernt vom Monster-debübt ist. Es ist eindeutig eine Entwicklung über diese vier Alben zu erkennen. Die Affenband wird gesittet und macht jetzt mehr Kunststückchen für das entzückte Publikum. Leider steh ich eher auf das animalische :-) und gebe "Suck It And See" drei Zigaretten.

Wertung: