Donnerstag, 28. Juli 2011

Thees Uhlmann & Band - Zum Laichen & Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf *Video*

alias die wohl längste Überschrift, die es jemals im Blog gab und je geben wird... aber naja...

Man weiss ja, dass Thees großer Oasis Fan war/ist aber dass, die Solodebuts so Nahe aneinander liegen, ist dann doch ein wunderbarer Zufall. Noels Album erscheint Mitte / Ende Oktober , These eilt Ende August schonmal vorraus. Witzig hingegen ist, während Noel seine nicht vorhandene Band "High Flying Birds" nennt, gibt These seinem Support aus Fleisch und Blut den wunderbar klangvollen Namen "Band". Und so kommt es das heute das aller aller erste offizielle Video von ... richtig... "Thees Uhlmann & Band" erschien. Der Titel lautet kurz und knackig "Zum Laichen & Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf". Als Oasis Junkie, neige ich immer dazu die Songtitel abzukürzen und  hierbei kommt heraus ZLUSZDLDFH... okay das geht dann doch etwas zu weit. 

Auch wenn der Titel etwas sperrig daher kommt, fühlt man sich beim Video wundervoll zu Hause. Das Video ist eine Videocollage aus alten Homevideos und neu gefilmten Stellen, des nicht mehr ganz so jungen Mr. Uhlmann. Aber er trägt die Rock N' Roll-Patina selbstsicher und der Gesang kommt untypisch für den Tomte Frontmann ohne Dehnungsvokale aus. Gekonnt wie immer bewegt sich der Text sehr schön auf der Linie des wunderbaren Gerade-Richitg-Pathos. Für manche mag das zu viel sein... für mich nicht. Im Song geht es Inhaltlich wohl um das Heimkommen. Um das war früher war und heute ist. Was ich an Thees Texten so mag ist, dass sie genau den richtigen Grad an Komplexität haben. Immer Lyriker ("...gejagte Waale....") aber halt auch Proll ("...Littbarski-Poster..."). Und ich mein das als Kompliment. Ich freu mich auf das neue Album. Jetzt noch mehr! Good Luck & mad for Thees. Aber jetzt hört und seht selbst.


Mittwoch, 27. Juli 2011

Big Talk - Big Talk

erschienen am 15 Juli via Epitaph

Neulich hab ich mich zu der Aussage hinreißen lassen, dass es keine Band gibt, die sich pro Album so konsequent verschlechtert hat wie Art Brut. Bei genauerem Nachdenken muss man allerdings zu dem Schluss kommen, dass sich die Jungs die geoldene Backpflaume in dieser Kategorie teilen müssen – und zwar mit den Killers. Nachdem Frontman Brandon Flowers im vergangenen Jahr mit seinem Soloalbum „Flamingo“ viele, aber längst nicht alles richtig gemacht hat, steht uns nun das Album des Killers-Drummers Ronni Vannucci Jr. alias „Big Talk“ ins Haus. Bei so viel heißer Luft im Bandnamen bleibt man natürlich erst mal skeptisch.

Das Opener „Katzenjammer“ lässt auf die Großspurigkeit allerdings Taten folgen und serviert dem Hörer ein treibendes Groovemonster, das entfernt an den Killers-Evergreen „Jenny was a Friend of mine“ erinnert. Auch die erste Single „Getawaysgelingt mit ihrem Ohrwurm-Refrain und der richtigen Mischung aus 80er-Jahre-Einflüssen und Rock ganz vorzüglich. Das darauf folgende „Under Water“ prescht ebenfalls nochmal schön nach vorne, bevor mit „The next one living“ etwas ruhigere Töne angeschlagen werden.

Vannucci bewegt sich dabei sowohl stimmlich als auch soundtechnisch stets im Kellers-Universum und im Verlauf des Albums erwischt man sich dabei mal nachzuschauen, wer eigentlich die ganzen Killers-Hits geschrieben hat. Irgendwie geht man da ja meistens vom Frontmann aus. Da man in den Booklets jedoch nur den Vermerk „written by The Killers“ findet, kommt einem so langsam der Gedanke, dass sich dahinter vielleicht doch ein anderer Haupteinfluss verbrigt, als der von Brandon Flowers.

Auch auf der zweiten Hälfte des Longplayers bekommt man einiges geboten. „Replica“, der beste Song der Platte, hat alles, was eine perfekte Stadionhymne braucht, „White Dove“ begeistert mit toller Melodie und „Hunting Season“ darf in Zukunft gerne die Dancefloor der Indiediscos rocken. Auch das Abschlussdoppelpack aus „A Fine Time to need me“ und „Big Eye“ passt wie die Faust aufs Auge. Kurz gesagt: Das beste Killersalbum seit „Hot Fuss“ oder: Große Klappe, viel dahinter!


Wertung:


Montag, 25. Juli 2011

Noel Gallagher - The Death Of You And Me *Video*

8:21 Greenwich mean time am 25.7.2011 war es endlich soweit. Die Premiere des ersten Noel Videos "The Death Of You And Me" stand an. Der König des Britpops ist zurück mit dem ersten Song seines im Oktober erscheinenden Solo-Debuts "Noel Gallagher And The High Flying Birds". Die Single wird am 21.8 offiziell erscheinen und mit einer B-Seite namens "The Good Rebel" ausgestattet sein.



Das Set des Videos ist für einen Britpoper doch etwas befremdlich. Noel sitzt in einem amerikanischen Diner mitten im amerikanischen Nirgendwo und schreibt irgendwas in ein Notizbuch. Aber eigentlich geht es um die recht ansehnliche Bedienung, die von Noel ins in einen Pool gestoßen wird. Außerdem gibt es noch eine Horde geschminkter, musizierender Ziegeuner, die das gute Mädchen am Ende in ihren Wagen holen und mitnehmen.... und dann kommt schon ein to be continued und die erste Single von Noel ist videotechnisch verarbeitet. Aber schaut es euch am Besten selbst an.



Musikalisch erinnert "The Death Of You And Me" stark an "The Importance Of Being Idle" , was ja ganz gewiss nicht der schlechteste Oasis Song zum Ende der 20 jährigen Bandgeschichte war. Es hat einen recht stampfenden Rythmus und Noels Stimme ist sehr hoch. Eigentlich mag ich ja eher seine etwas tiefer "Whatever" Stimme aber nun ja, warten wir mal ab was uns auf dem Album noch so erwartet. Gut hingegen finde ich die Instrumentalisierung (Saxophon, Trompete etc.), die im Video von den Ziegeunern übernommen wird. Diese erinnern mich rein optisch aber doch etwas an den Ziegeunerzug von My Chemical Romance.

Auch wenn ich kein großer Freund des Videostyles bin ist "The Death Of You And Me" ein solider Song von Noel. Trotzdem warte und hoffe ich auf Hymnen, weil wenn wir ehrlich sind ist das wohl Noel's Kernkompetenz. Aber es ist Noel und es ist schön ihn wieder zu hören. In diesem Sinne. OMG = Oh My Gallagher!

Sonntag, 24. Juli 2011

Wolf Gang - Suego Faults

erschienen am 22.7.2011 über Warner Music

Es wurde auch Zeit das England mal wieder ein neues Wunderkind verpasst bekommt. Der neueste Hype der Insel heisst "Wolf Gang". Die Band mit dem Frontjüngling (23) Max McElligott widmen sich dem elektronisch unterstüzten Dance Pop. Die Jungs durften sich schon im Vorprogramm von Florence & the machine und den Editors austoben. Vor dem Releases des Erstlings "Suego Falls" gabs auch schon drei Singles, die die Erwartungen auf das Album wuchsen liessen. Am besten hat mir davon die jüngste Auskopplung gefallen. Sie heisst "The King And All Of His Men" und ist derzeit der Renner in jeder einigermaßen sortierten Indie-Disco. Aber wie sind die restlichen zwölf Tracks des Album?

Diejenigen, die den Blog hier einigermaßen regelmäßig lesen wissen bestimmt, dass ich kein großer Freund von Synthiesizern bin. Aber so virtuos wie sie bei Wolf Gang eingesetzt werden muss ich meine Haltung vielleicht noch einmal überdenken. Die Synthies passen sich natlos in die Songs ein und wirken überhaupt nicht störend. Zudem sind die Hooklines der meisten Lieder catchy und schnell im Ohr. Wo sie dann auch eine ganze Weile verweilen. Was mir ebenfalls gefällt ist, dass es nicht nur eine Ananderreihung von tanzbaren four to the floor Songs ist sondern auch ruhigere Songs dazwischen sind. So zum Beispiel der ehere ruhige atmosphärische Titeltrack. Das Intro von "Dancing With The Devil" lässt dann keinen Zweifel mehr daran dass die Band von der Insel kommen muss. Die Gitarren sind einfach zu british. 

Leider gibt es auch eher schwächeres Füllmaterial und die Stimme von Max McElligott ist über die Langstrecke doch dann auch irgendwann etwas anstrengend. Als Referenz gibt es wohl zwei Bands die zu nennen sind. Mal MGMT für die guten Songs und mal an die Scissor Sisters für das eher schwache Füllwerk wie z.B. "Where Are You Now".

Trotzdem bietet das Album super Songs zum Feiern und Tanzen und ich gehe davon aus, dass man von der Wolf Gang noch einiges in den Indie Discos dieser Welt hören wird. Wäre schade wenn nicht. Für das Debut gibt es jetzt aber mal vier Zigaretten.

Wertung:

Nachruf Amy Winhouse


Natürlich ist im Moment die Frage gerechtfertigt, ob man nicht lieber um norwegische Kinder als um ein kaputtes Drogenwrack trauern sollte, aber erstens ist das hier ein Blog mit dem Schwerpunkt Musik und zweitens ist mit Amy Winehouse keine Künstlerin gestorben, die sowieso nichts mehr auf die Reihe bekommen hätte. Wenn Glatzen-Britney sich wieder aufrappeln konnte, dann hätte Amy das auch geschafft, denn sie hat alles in sich vereint, was man als ernstzunehmender Popstar braucht: Sie konnte Songs schreiben, sie hatte ne geile Stimme und sie hatte mehr Ausstrahlung als 90% der Hupfdohlen, die noch zu Lebzeiten ihre Musik geschändet haben.


Keine Frage, die Musikwelt hat gestern Abend eines ihrer größten Talente verloren und wir von Cigarettes in Hell möchten sie auf diesem Wege noch einmal würdigen. Wenn sie nicht gerade betrunken und zugekokst unterm Tisch lang, hat sie nämlich Songs geschrieben, die ihresgleichen suchen. Allen voran natürlich die bittersüßen Titeltrack aus ihrem Erfolgsalbum "Back to Black"

Auch in Indiekreise genoss die gute Gute übrigens große Beachtung. Die Arctic Monkeys haben sich anno 2007 schon vor der Dame verbeugt und meinen persönlichen Lieblings-Winhouse-Song "You know I'm no good" gecovert. Ihr Debut-Album "Frank" ist ebenfalls den ein oder anderen Hördurchgang wert, denn Songs wie "Stronger than me" nahmen die Genialität späterer Stücke schon vorweg.

Ruhe in Frieden, Amy. Grüß Curt, Buddy, Janis und Jimmy ganz herzlich von mir. Immerhin bekommen wir jetzt wohl schneller ein neues Amy-Winehouse-Album als wenn Du noch leben würdest.

Mittwoch, 20. Juli 2011

The Static Age - In The City Of The Wandering Lights

erschienen am 19.4.2011 nur als Vinyl/Download über Flix Records


Eins vorneweg ich habe mir selten so schwer getan, ein Album wie das fünfte Studioalbum der Band the Static Age einzuordnen. Mal eher rockig, mal ruhig, mal punkig, mal eher happy, mal eher sad - und das gebündelt auf nur acht Tracks. Abwechslungsreich ist "In The City Of Wandering Lights" das neue Album der Jungs aus Chicago also. Aber ist es denn auch gut?

Der Opener "Wire" legt schon mal sehr gitarrenlastig los. Leider bricht die Gitarrengewalt schon nach der ersten halben Minute weg und es entsteht ein eher poppiger Song. Der Refrain kommt mit etwas Pathos und Mistingpotential daher. Leider sind die meisten Songs auf "In The City Of Wandering Lights" etwas zu lang geraten. Kürzer und knackier wäre hier manchmal besser gewesen. "Wandering Lights" ist etwas von den 80er Sounds inspiriert und sticht auf Grund der ruhigen, atmosphärisch melancholischen Stimmung heraus. Die Stimme von Andrew Paley ist in diesem Song besonders ausdrucksstark. Wenn auch der Text doch etwas zu seicht für meinen Geschmack ist. "Hey what a wonderful world". Diese Zeilen gibt es wohl 1000fach in der Musikgeschichte und ich wage zu behaupten, mindestens 200mal besser.  Mit "I Heard About You" gehts dann wieder eher in die Punk-Pop-Schiene, die mir ja eigentlich gar nicht gefällt aber der Song ist catchy und gut. Der beste Song des Albums ist für mich aber zweifelsohne "Down To Your Canyons", keine Spielereien, einfach nur Gitarre. Auch wenn man in den Pausen darauf wartet dass die Drums einsetzen, wird man stehen gelassen und es geht mit Paley's weicher Stimme weiter. Der Song bauscht sich sehr sehr langsam zu einem sehr atmosphärischen Stück auf, das dem Album einen Runden Abschluss verschafft. Leider sind die Lyrics auch wieder sehr flach.

"In The City of Wandering Lights" ist also ein abwechslungsreiches Album, mit Schwächen vor allem im Textbereich. Aber zum Nebenbeihören ist es allemal gut. Ich bin gespannt was das sechste Album bringen wird. Dieses bekommt jetzt erstmal drei von fünf Zigaretten.

Wertung:





Links:

Freitag, 15. Juli 2011

Incubus - If not now, when?

erschienen am 8. Juli via Sony Music

Man nehme die Musik einer großartigen Rockband und stecke sie in die Waschmaschine. Ordentlich Ariel und Weichspüler rein und mindestens eine Stunde lang bei 50°C laufen lassen. Danach schön in der Sonne trocknen lassen und schon kann man sich das neue Incubus-Album in den Schrank legen.

Schon der Titelsong zelebriert unhörbares Gewimmer. Man braucht schon starke Neven, um sich das die vollen 5:05 Minuten anhören zu können. Am folgenden "Promises, Promises" hängt zwar kein Dreck mehr, aber es ist wenigstens noch ein bisschen verknittert. Bereits bei "Friends and Lovers" sitzt die Bügelfalte dann wieder wie angegossen und die Vokale werden derart lang gezogen, dass Thees Uhlmann vor Neid erblassen würde. Jetzt wär sowas wie ne Melodie nicht schlecht. Die bekommt man leider erst in Ansätzen bei der luftigen Ballade "Isadore", aber auch hier klingt die Produktion nach Blechtrommel. Schon bei "The Original" schlafen einem aber bereits wieder die Füße ein. Ich würde so weit gehen zu behaupten, jedes André-Rieu-Album hat mehr Pfeffer im Hintern als diese Aneinanderreihung von vor sich hinplätschernden Schlafliedern. Beim 7 1/2-minütigen "In the Company of Wolves" gesellt sich noch ein wenig zielloses Geklimper zu dem grauen Brei und schafft es, das Ganze noch eine Spur nerviger klingen zu lassen. "Switchblade" ist dann für "If not now. when?"-Verhältnisse fast ein Rocksong - aber auch nur fast.


Mit "Adolescents" und "Tomorrows Food" fällt die Platte dann wieder ins Koma und schleppt sich gemächlich nach einem Outro, das gefühlte Ewigkeiten dauert, über die Zielgrade. Wie kann eine Band, die Großtaten wie "Talk Shows on Mute", "Warning", "Are you in?" oder "Drive" zu verantworten hat, nur so etwas aufnehmen und zur Veröffentlichung freigeben?! Eigentlich bewerte ich Alben ja frühestens nach dem dritten Durchgang, aber mich bekommen keine zehn Pferde dazu, mir diesen Quark nochmal von vorne anzuhören. Und was gibt das? Eine Zigarette und einen Verriss, der sich - pardon - gewaschen hat.


Wertung:




Donnerstag, 14. Juli 2011

Kaiser Chiefs - The Future is Medieval

erschienen am 1. Juli via Polidor


Manchmal braucht auch die kreativste Band ein kleines Päuschen. Akku aufladen, andere Leute sehen, Inspiration holen, usw. Auch die Kaiser Chiefs hatten sich nach dem beatlastigen Schnellschuss "Off with their Heads" ein bisschen Ruhe gegönnt, um 2011 nochmal richtig Anlauf zu nehmen. Und alleine für das kreatives Verkaufsmodell, das Album selbst aus zwanzig verfügbaren Songs zusammenstellen zu können (siehe hier), hat sich die Wartezeit schon gelohnt. Sowas könnten ruhig mehrere Bands anbieten.

Nun hat der Ottonormalhöerer natürlich keine Zeit für solchen Mumpitz und so ist auch eine reguläre Version der Platte erhältlich. Schon beim ersten Song wird klar, dass auch auf musikalischer Ebene einige Ideen gesammelt worden sind. "Little Shocks" braucht zwar durchaus einige Durchläufe, entwickelt sich dann aber zum veritablen Ohrwurm. Kaum ist die erste Single zu Ende, verschlägt es einem aber fast den Atem. Man scheint hier getreu nach dem Motto "viel hilft viel vorgegangen zu sein", denn bei den folgenden "Things change" und "Starts with nothing" findet man vor lauter Instrumenten, Haken und Tonspuren kaum mehr die Songs. Genau an diesem Aspekt krankt auch fast der komplette Rest der Platte. Man hat sich zwar Gedanken um abwechslungsreiche Instrumentierung und ausgefallene Melodiebögen gemacht, allerdings sind dieses Mal wohl einfach keine vernünftigen Songs geschrieben worden.

"Out of Focus" und "Dead or in serious trouble" nerven mit Zuckerguss und Schlagsahne und lassen jede Art von Melodie vermissen. "Child of the Jago" fängt gut an, ersäuft sich aber gegen Ende in seinem eigenen Pathos. "Hear it break" wäre eigentlich ein toller Song, wenn man bei den Keyboards nicht dauernd an schmierige 80er-Jahre-ARD-Serien erinnert werden würde. Im vorletzten Stück "Coming up for Air", das wie ein Überbleibsel aus den "Employment"-Sessions klingt, besinnt sich die Band wieder mehr auf ihre Stärken. Auch, wenn der Song vermutlich nur so gut klingt, weil viele Totalausfälle davor plaziert wurden. Mit dem sparsam instrumentierten Schlusstrack können sich die Jungs abermals steigern: "If you will have me" ist eine wunderschöne Ballade mit tollem Text.

Dafür gibts insgesamt zwei Zigaretten und eine dringende Empfehlung: Macht doch nochmal Pause, liebe Kaiser Chiefs.

Wertung:

Mittwoch, 13. Juli 2011

The Morning After - I said something. You said something

erschienen am 8.7.2011 via Timezone


Gießen ist eine Stadt voller Widersprüche. Hässliche Gebäude, meist hübsches Inneres. Verrückte Einwohner, die man aber allsamt irgendwann ins Herz geschlossen hat. Dauerregen trifft auf sonnige Gemüter. Insofern ist es nur konsequent, dass The Morning After aus - Überraschung - Gießen ein Album wie "I said something. You said something." aufgenommen haben, denn auch dieses steckt voller Widersprüchen.

Während sich der Grundtenor der Songs oft im Franz-Ferdinand-Kosmos bewegt, gibt es hier immer wieder interesannte Anleihen aus dem Rock-, Prog- und Synthie-Pop-Bereich, die das Ganze ungemein auflockern. Schon die ersten beiden Songs, "Modern Machine" und "Art" beweisen eindrucksvoll, dass die Band Widererkennungswert besitzt. Auch die erste Single "You're so Disco" begeistert mit einem tanzbaren Refrain und einem Kiss-Zitat und mit "Green.Green" gelingt den Jungs sogar ein astreiner Pup-Schunkelsong. Mit "Cocoon", dem besten Song der Platte, hat man dann einen emotionalen Brecher geschaffen, der perfekt zwischen Agonie und Wut pendelt.

Leider erzeugt die Gerne-Wilderung bei manchen Liedern auch ein Gefühl der Unausgegorenheit und Richtungslosigkeit. Gerade "Socrates' Cup" und "Towns" mangelt es da etwas an klarer Linie. Gerade gegen Ende häufen sich dann die mittelmäßigen Songs. Weder "All Concerns", noch "Neon Lights" bleiben im Ohr. Auch die Stimme von Nils Hartung gleitet mir durch seine sehr deutsche Aussprache dann doch etwas zu oft in Liquido-Gefilde ab. Mit dem letzten Stück verabschiedet man sich aber noch mal sehr ordentlich.

Insgesamt bietet das Album jedenfalls handwerklich guten Indie-Pop mit einigen Highlights, dennoch ist natürlich noch etwas Luft nach oben, deswegen vergebe ich drei lodernde Glimmstengel und erhebe mein Glas. Auf The Morning after, auf Gießen und auf alle Widersprüche dieser Welt.

Wertung:











Mittwoch, 6. Juli 2011

NOEL! NOEL! NOEL!

Heute war es endlich soweit! Noel meldet sich aus der Versenkung. Er hat lange nichts von sich hören lassen. Nichtmal zum meiner Meinung nach missglückten Album von Liam hat er sich geäußert. London 12:00 Uhr Ortszeit tritt er ganz alleine vor die Presse. Irgendwie ungewohnt... das merkt man ihm an. Er wirkt auch leicht gealtert aber hey es ist NOEL! Nichtsdestortrotz ist er gut drauf und witzelt gewohnt mit der Journalie. Er hatte Wetten laufen wann die erste Frage zu Liam kommt und schon nach der ersten Frage war es soweit - Er hatte vermutet es dauert länger.


Nun ja es gibt viel Neues zu berichten. Noel's erstes Soloalbum wird am 17. Oktober erscheinen und trägt den Namen "Noel Gallagher's High Flying Birds" , wäre das nicht schon gut genug, berichtet der inzwischen 44-Jährige, dass es im Sommer 2012 schon sein zweites Werk zu hören geben wird. Viele Songs aus dem im Oktober erscheinenden Album wurden antscheinend schon zu Oasis-Zeiten als Demos eingespielt und jetzt in LA gemastert. Es gibt auch schon ein paar Schnipsel und Songs davon bei youtube von Oasis Soundchecks und ähnlichen Leaks. Hier die zehn Songs die auf dem Album sein sollen.
  1. Everybod's On The Run
  2. Dream On
  3. If I Had A Gun...
  4. The Death Of You And Me
  5. (I Wanna Live In A Dream In My) Record Machine
  6. AKA ... What A Life!
  7. Soldier Boy And Jesus Freaks
  8. AKA... Broken Arrow
  9. (Stranded On) The Wrong Beach
  10. Stop The Clocks
In der Pressekonferenz bezieht er auch zum ersten mal Stellung dazu was in der traurigen Nacht in Paris passierte, als das unglaubliche Geschah, und Oasis sich in Nichts auflöste. Sehr unterhaltsam aber auch mit sehr viel Wehmut verknüpft ,bei mir und bei ihm. Das merkt man Ihm an Ausserdem gibt es noch einige Aussagen zu den neuen Aufnahmen und seinen Mitstreitern. Aber seht am besten selbst.





Aber es wird noch besser Noel wird im Oktober auf Tour gehen....und er wird Oasis Song spielen... und ich werde da sein! verpsrochen!

Freitag, 1. Juli 2011

Locas In Love - Lemming

erschienen am 1.7.2011 über Staatsakt (rough trade)
Die Locas in Love ist eine sehr charmante Band aus Köln. Die Locas zeichnen sich durch die Mischung aus Folk, Pop, Rock und Songwritertum aus. Besonders die deutschen Texte waren bei den Vorgängern auf großartigem Niveau. Leider bekamen sie nicht ganz die Öffentlichkeit dafür, die sie verdient gehabt hätten. Jetzt kommt also Lemming mit einem süßen grünen Cover daher. 

Schon allein der erste richtig lange Namen des Openers verrät in welche Richtung die Texte gehen. Er heisst "Über Nacht ist ein ganzer Wald gewachsen (Das Licht am Ende des Tunnels ist ein Zug)" und ist ein wunderbarer Song. Alle Songs vermitteln der trotz meist etwas verzweifelten Grundstimmung sehr viel Wärme und Haltung. Titel wie "Es ist alles wikrlich so schlimm wie es scheint" hören sich nur dem Namen nach wirklich traurig an. Jedoch ist die eigentliche Aussage, dass man weiter machen muss weil man ja nich anders kann. Dazu kommen noch die Stimmen von Björn Sonnenberg und Stefanie Schrank, die weder überemtoional daher kommen noch belanglos wirken. Die Songs beinhalten harte Elemente, kommen aber trotzdem irgendwie zärtlich daher. Das beste Beispiel dafür ist wohl "An den falschen Orten". Das Album stellt eigentlich konträre Elemente gegenüber. Mal stampfender Prostest , mal Einsicht, mal zärtlich, mal hart, mal Rock, mal Pop, mal Hymne, mal Dance. Diese Vielfältigkeit macht das Album bis zum Schluss spannend und dabei wirkt es immernoch leicht und unterhaltend. Zudem bieten die Texte dieses Albums soviel Inhalt wie ich es schon lange nicht mehr gehört habe. Beispielhaft sind hier wohl "Spoiler Warning"  und "Una Questa" zu nennen. Diese Songs kann man sich ohne Reue überall hintätowieren lassen. Soviel Weisheit und Kraft steckt in den Texten. Trotzdem kommen die Locas nie oberlehrerhaft daher. Einfach wunderbarer deutscher, unprätentiöser Pop im besten Sinne.

Auch nach mehrmaligem Durchhören finde ich keine Schwachstelle in diesem Album. Es ist wohl so... I'm in Love with Locas in Love und darauf rauch ich jetzt fünf Zigaretten in den Stuttgarter Abendhimmel.

Wertung: