Nach schier unzähligen Projekten legt der nun nicht mehr White Stripes Frontmann Jack White mit „Blunderbuss“ sein Debüt als Solokünstler vor. Der gnadenloseste aller Nostalgiker liefert auf seinem Album ein heiteres Potpourri verschiedenster Musikstile von Country, Rock, Country-Rock und Blues. Dass das Ganze funktioniert ist vor allem dem vielen Herzblut zu verdanken, welches man dann doch jedem einzelnen Song anhört. Jack White wirkt hier wie ein kleiner Junge, der gerade die Plattensammlung seines Vaters oder Opas entdeckt hat und sich in seine eigene kleine Gran Ole Opry träumt und hier das Konzert seines Lebens gibt.
Im Verhältnis zu den anderen Outfits, in denen White spielt, geht es auf diesem Album um einiges akustischer, wärmer aber eben auch nicht so zwingend wie zum Beispiel auf den frühen White Stripes Alben zu. Sicher gibt es Ausbrüche wie „Sixteen Saltines“, welches auch auf einer White Stripes oder Raconteurs Platte Platz gefunden hätte. Über die Gesamtlänge versprüht die Platte aber eher einen Nashville Saloon Charme, voller Westernpiano und Pedal-Steel. Das macht großen Spaß, denn man hört den Stücken an, dass Jack Spaß an der Arbeit mit Ihnen hatte. Mein einziges Problem mit der Platte ist eben, dass diese Reise durch die Musikgeschichte zwischen Hank Williams und den Kinks eben durch diese Heterogenität nicht von vorne bis hinten rund wirkt. Es ist eine Song-Sammlung voller Ideen und Zitaten, die man als solche akzeptieren muss um sie wirklich zu genießen. Eine große Portion Charme hat das Ganze in jedem Fall und wer sich diesem ergibt, wird viel Freude mit Jack Whites erstem Soloalbum haben.
Erschienen am 20. April 2012 über XL Recordings
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