Ohne irgendwelche Promoakionen und größeres Brimborium haben die Stars im September ihr neues Studiowerk, The North, veröffentlicht. Doch nicht nur die Releasestrategie der Kanadier ist verhalten, der Sound des mittlerweile sechsten Longplayers steht dem in nichts nach. Wenn man sich einige Interviews zu „The North“ durchliest, hört man immer wieder, dass dieses Mal eine positive Grundstimmung erzeugt werden sollte. Daran gibt es ja auch erst mal nichts auszusetzen. Allerdings bedeutet positive Grundstimmung in diesem Fall ein Höchstmaß an Belanglosigkeit.
Das Anfangsduo aus „The Theorie of Relativity“ und „Backlines“ klingen lustlos und unausgegoren, ein Eindruck, der sich auch im weiteren Verlauf der Platte manifestiert. Der besondere Zauber, der den letzten Werken und im Besonderen "Set yourself on Fire" inne wohnte sucht man hier vergeblich. Dafür bekommt man Schmalz und Plastikbeats. Herzlichen Dank auch. Lieder wie "Do you want to die together" oder "A Song is a Weapon" sind dermaßen überzuckert, dass es einem nach dem Hören erst mal die Ohren entkaramellisieren muss. Und auch mit der Tradition, dass der letzte Song eine Stars-Platte immer ein besonderes Hightlight darstellt, brechen die Indiepopper bedauerlicherweise. "Walls klingt" dermaßen kraftlos, dass man zeitweise denkt, der Song würde einfach mittendrin abbrechen, weil die Band ihre Instrumente nicht mehr halten kann. Was ist denn bloß los gewesen, dort im Studio?
Dass die Band das Songschreiben nicht komplett verlernt hat, stellt sie mit den von Amy Millians Stimme ins Ziel getragenen "Through the Mines" und "Lights changing Colour" unter Beweis. Aber das reicht natürlich nicht für ein gutes Album. Da wir den Norden nun gesehen haben, stellt sich die Frage: Wo gehts als nächstes hin? Wie wärs mit dem Süden? Denn die Schattenseiten dieser Band wurden mit dieser LP ausreichend zelebriert!!
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