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Freitag, 16. September 2011

ClickClickDecker Konzert im Kino Künzelsau

Kaum zu glauben, jetzt kennen der Andi und ich uns schon seit zwei Jahren und am 13.9.2011 haben wir es erstmalig geschafft gemeinsam ein Konzert zu besuchen. Kevin Hamann alias ClickClickDecker hab sich im Konisaal des schönen Städtchens Künzelsau die Ehre und da wir beide diesem Ort emotional tief verbunden sind, waren die Tickets flugs bestellt.


Der Saal selbst war leider nur spärlich gefüllt. Was soll's, so ein quasi Privatkonzert bekommt man auch nicht alle Tage. Die Ein-Mann-Vorgruppe Petula aus Berlin sorgte für großes Staunen im Publikum. Der symphatische Newcomer mischte seine Lieder live auf der Bühne, indem er verschiedene Klänge mit der Gitarre in ein Aufnahmegerät einspielte und diese dann mittels Fußpedal steuerte. Vom Songwriting her war mit das eine Spur zu viel Radiohead ab Kid A, aber gegen Ende konnte man auch Einflüsse wie Death Cab For Cutie, The Notwist und Jimmy Eat World raushören. Insgesamt ein sehr erfreulicher Auftakt.




ClickClickDecker selbst enterten ca. 30 Minuten später die Bühne und präsentierten gut aufgelegt ein akustisch reduziertes Potpourri ihrer bisherigen Alben. Besonders gut ist mir ein neuer Song in Erinnerung geblieben, der die Textzeile "Das mit uns liegt eigentlich an Dir" beinhaltete. Das sollte unbedingt aufs nächste Album, Jungs. Auch der Song der neuen Split-Single mit Gisbert zu Knyphausen "Die Aufgabe davor und die Abgabe danach", das zusammen mit Petula vorgetragen wurde, fügte sich großartig in die Setlist ein.



Nachdem gegen Ende die Gästezahl ein wenig angestiegen war (die Sneak-Preview im anderen Kinosaal war zuende), gab es mit dem sehr emotional vorgetragenen "Wer hat mir auf die Schuhe gekotzt" das große Finale. Nach Angelika Express war das übrigens die einzige band, die ich bisher in Künzelsau hab spielen sehen. Vielleicht können wir bei CiH einen einen kleinen Beitrag dazu leisten noch mehr Bands dorthin zu locken. Ein Gast ist euch ab Oktober schonmal sicher. :)

Freitag, 1. April 2011

ClickClickDecker - Du Ich Wir Beide zu den fliegenden Bauten

erschienen am 1.4.2011 über Audiolith
Mit Livealben ist das immer so ne Sache. Man neigt dazu den Künstlern hier Geldmacherei zu unterstellen. Jetzt hat auch Kevin Hamann alias ClickClickDecker eins veröffentlicht. Nach Kettcar hat auch er sein Livekonzert in den fliegenden Bauten zu Hamburg aufgezeichnet.  Für mich zählt ClickClickDecker zu den besten Liedermachern in Deutschland. Liedermacher live zu hören ist immer was ganz besonderes. Nun gilt es zu beurteilen ob die Atmosphäre solch besonderer Abende auch über die heimischen Boxen rüber kommt.

Eröffnet wird das Konzert durch einen der schönsten Songs von Kevin namens "Wenn Ethna wieder spuckt" und von Anfang an wird klar, dass dieses Konzert um welten liebevoller gestaltet wurde wie der doch etwas uninspirierte Auftritt von Kettcar im selben Venue. Kurz darauf folgt ein Song den ich bislang nicht kannte. Er heisst "PT82 oder das Paarungsverhalten der CT Serie". Ein sehr gelungenes Stück! Leider gefällt mir "Einbahnstraße" in der live Version mit den abgehackten Parts eher weniger.  Aber spätestens bei "Händedruck am Wendepunkt"  ist Kevin wieder in Hochform. Es ist einfach wunderbar wie die Innbrunst in jeder Zeile zu spühren ist. Das Publikum ist nur selten zu hören, nur am Ende der Songs. Es ist andächtiges Schweigen angesagt und das vollkommen zu Recht. Das schöne liegt im Inperfekten, z.B. wenn Kevin die letzen Zeilen von "Weil Sie uns siezen" schreit und seine Stimme hörbar wegbricht. Das Stück "Kümmern Wir Uns Durch Die Jahre" hört sich leider annähernd so wie das nicht-live Original an. Erst gegen Ende kann man erkennen dass es sich um eine Live-Version handelt. 

Darauf folgt "Durch die Bank" eine Hommage an das (jetzt schon) Kultlable Audiolith. Hört, Hört, da fühlt sich ein Künstler auch mal bei einem Lable gut aufgehoben. "Weil ich auch zu den ganzen Idioten hier gut passe." Sehr schön die Musikindustrie lebt! zumindest im Kleinen aber Feinsten. Auf so einem Hamburger Konzert darf ein gesundes Stück Lokalpatriotismus auch nicht fehlen. Der kommt auch auf "107 leider unvermittelbar". Das Stück gefällt leider auch nicht so wirklich. Der Refrain wirkt etwas unspektakulär ausgekotzt. Hier kommt das Brüllen mal nicht so... es ist also auch kein Allheilmittel. "Es fängt an wie es aufgehört hat" ist einfach ein zu wunderbarer Song um live verhunzt zu werden. Gottseidank findet das auch nicht statt. Nicht sonderlich toll aber auch nicht verhunzt. Es folgen noch "Dialog mit einem Tölpel" , "Mit Naumanns Füßen", "Wer hat mir auf die Schuhe gekotzt" , die allesamt eher ruhig gestaltet werden. Sympathisch auch dass die Zugabe noch micht aufgezeichnet wurde, welcher "Sozialer Brennpunkt Ich" ist. Schon allein der Titel dieses Songs ist genial. Das Lied an sich sowieso. Und dann passiert ,als man denkt das Ding ist durch, das auf was ich das ganze Album gewartet habe. Der Song "Der ganze halbe Liter", das meiner Meinung nach wohl eins der schönsten Lieder in deutscher Sprache ever ist. Word!

Über die Texte von ClickClickDecker muss ich hier nichts mehr schreiben. Allerhöchstes Niveau! Wer sie nicht kennt, sei empfohlen alles einzuatmen was Kevin als ClickClickDecker fabriziert hat!

Man kann sagen das "Du Ich Wir Beide zu den fliegenden Bauten" ein gelungenes Live-Album geworden ist. Man hört zu großen Teilen den wunderbaren live Charackter raus. Es ist auf jeden Fall besser als der Kettcar-Versuch auch wenn hier gein ganzes Streichorchester mitmischt. Daher auch vier Zigaretten für das schöne Machwerk. Ich bin gespannt auf das nächste Studioalbum, das demnächst erscheint. ClickClickDecker ist derzeit auch auf Tour. Leider weniger in den südliche Gefilden. Schade... aber das ist glaube ich das Hamburg und der Süden-Ding. Trotzdem wer in der Nähe ist / wohnt unbedingt hingehen.
Wertung: