Freitag, 30. Juli 2010

Arcade Fire - The Suburbs

erschienen am 30. Juli über City Slang (Universal)


Ich kenne niemanden der ernsthaft die Genialität von "Funeral" und "Neon Bible" anzweifelt. "Funeral" gehört für mich mit zu den besten Alben des letzten Jahrzents. Dementsprechend hoch sind Erwartungen an das dritte Werk der Kanadier. Arcade Fire mit Frontmann Win Buttle haben nicht zu letzt durch die seltenen Konzerte (trotz großer Fanzahl) einen Hype um sich geschaffen. Ob sie diesem mit "The Suburbs" gerecht werden wird sich zeigen. Es ist generell schwierig eine Review nach zweimaligen Hören eines 16-Track Ungetüms zu verfassen. Ich versuchs trotzdem mal, Aktualität geht natürlich auch bei mir vor, Langzeitwirkung einer Platte.

In ihrem neuen Album geht es inhaltlich um Kindheit, Heimat und die damit verbundenen Erinnerungen. Wie passend dass ich diese Review in meinem alten Zimmer schreibe und heute Abend alte Freunde treffen werde. "The Suburbs" ist Albumname und Opener zugleich und kommt mit der Aufgabe auch sehr gut zu recht. Auch wenn er für Win Buttlers Verhältnisse etwas glatt, fast fröhlich daher kommt. Generell ist es aber sehr schwer dem Album ein Stimmungadjektiv aufzudrücken. Die Songs sind zu vielschichtig und es wird mit unterschiedlichsten Emotionen hantiert. Wahrscheinlich ist das aber genau so beabsichtigt mit Bezug auf die Themen die behandelt werden. Die Bandbreite reicht von "Suburban War" das sich wie Springsteen in seinen besten Momenten anhört, über das 70er-punkige "Month of May" hin zu Tracks die von Depeche Mode oder Joy Division hätten sein können "Rocoo". Also wird der Zuhörer nicht nur textlich sondern auch musikalisch mit in die Kindheit der Band genommen. Nette Idee eigentlich.

Leider geht die Zeitreise bei "Sprawl II" auch durch die 80er. Bin ich denn der einzige dem dieses unsägliche Synthierevival überall gegen den Strich geht? Und leider ist das nicht der einzigste Song der nicht ganz geglückt ist.

Aber alles in Allem kann man sagen ist The Suburbs eine großartige Platte geworden ist auch wenn Sie das gefühlte Große, Bedeutsame bzw. den Pathos auch etwas vermissen lässt. Daher 4 von 5 Sternen.


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