Punk goes Dylan - um Himmels Willen?
Eins lässt sich Brian Fallon und seinen Jungs alias The Gaslight Anthem nicht vorhalten - sie seien unproduktiv. Nach dem 2007 erschienen Punk-Meisterwerk "Sink or Swim" gab es nahezu im Jahreszyklus neue Alben der Band aus New Brunswick. Leider hatte keines diese Werke mir die Kraft und Stärke des Erstlings erreicht. Stücke wie "Wooderson" sind inzwischen in meinem Kopf Klassiker des amerikanischen Punks. Aber durch die vielen Alben hat die Gaslampen Hymne langsam aber sicher an Leuchtkraft verloren aber an Popularität gewonnen.Nachdem dieses Jahr nahezu kein großes Festival ausgelassen wurde steht jetzt also bereits das vierte Album namens "Handwritten" an.
Das neue Album wurde produziert von Brendan O'Brien, der bereits für Pearl Jam und Springsteen an den Reglern stand. Bei so einem Produzenten und beim Majordebut der Sympathen aus New Brunswick stehen die Zeichen also aus Stadionrock. Genau das liefern sie auch mit dem ersten Song "45", der zugleich auch die erste Single ist ab. Um es Vorweg zu nehmen, ist das wohl der noch punkigste Song der Platte. Der Titeltrack "Handwritten" im Anschluss, versucht sich zu stark mit Dylan Anleihen und Brian Fallon versucht mit seiner leidenden Musikerstimme den Songs eine Tiefgründigkeit zu verpassen, die meistens aber inhaltlich fehlt. Den in Handwritten geht es um selbstgeschriebene Songs / Gedichte / Texte / Briefe aber leider ist das kein gutes selbstgeschriebens Exemplar. Trotzdem ist der Song eingängig und Stadion- und Festivaltauglich.
Das Album ist sehr amerikanisch geworden. Dylan oder Petty Gitarren wo man hinhört. Mid-Tempo Stücke mit mitsing Charackter, die mir aber trotz der Fallonschen Inbrunst nicht so wirklich Nahe kommen. Das ist mir im vergleich zu früher alles etwas zu glatt und konformistisch.
Ich darf jetzt aber auch nicht unfair werden. Die Songs sind handwerklich sicherlich gut gemachte Pop-Songs aber bis auf "45" wird mir davon nicht viel im Kopf bleiben. Songs wie "Desire" oder "Mae" sind eher Lückenfüller zwischen Opener und Abschlusshymne einer Stadionrockplatte. Diese kommt dann auch mit "You Got Lucky" sehr bedächtig daher aber mit Garantie mitgröhlbar.
Viel der alten Gaslight-Anthems sind aber nicht wirklich zu hören dazu ist das Album zu sehr auf Pop gebügelt. Aber Brian Fallon will ja aufs Cover des Time Magazin. Wenn er dann drauf ist werde er all seinen Fans einen ausgeben. Ich werde mittrinken (Ich bin Schwabe) aber schmecken wird es mir vermutlich nicht mehr.
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