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Sonntag, 15. April 2012

Paul Weller - Sonik Kicks

Mod-Pop mit Zähnen (aus Transistoren)



1.Green 2.The Attic 3.Kling I Klang 4.Sleep Of The Serene 5.By The Waters 6.That Dangerous Age 7.Study in Blue 8.Dragonfly 9.When Your Garden's Overgrown 10.Around The Lake 11.Twilight 12.Drifters 13.Paperchase 14.Be Happy Children

Ich hoffe über Paul Weller muss ich nicht mehr viel erzählen. Der Ex-Frontmann von The Jam und the Style Council und für mich eine der prägensten Stilikonen der Insel, bringt 4 Jahre nach dem gefälligen "22 Dreams" sein neues Album "Sonik Kicks" auf den Markt. Er verblüfft nicht zum ersten Mal mit unerwarteten Soundgewändern.

Paul Weller verblüfft mit einem erfrischenden Stilmix und viel Electronica in den Stücken. Seine geniale Singstimme kommt dabei leider lange nicht zum Tragen und wird häufig von Spielereien überedeckt. Erst ab Lied fünf nimmt der Mod-Gott die Bremse vom elektronischen Gas-Pedal seines neuen Albums. "By The Waters" ist ein wunderschön arrangierter Track mit Geigen und großen Gesten. Was bis dahin noch gar nicht so wirklich zum Album passt. Die Songs davor zeichnen sich eher durch eine ungewohnte Roughness aus.



Nach dem tollen ruhigen Song kommt dann "That Dangerous Age", was sehr soulig daher kommt und wiederum das Album in eine neue Richtung reisst. Bei dem Album sollen auch Noel und Graham Coxon, der ja auch gerade mit einem neuen Album brilliert mitgearbeitet haben. Bei diesem Song glaube ich auch die blurschen Einflüsser herauszuhören. Nicht das der Modfather das nötig hätte aber es verpasst dem Album trotz seines fortgeschrittenen Alters erhebliche Frische. "Study in Blue" erinnert dann wieder am ehesten an die alten Style Council Tage und weiss auch zu überzeugen.


Im großen und Ganzen hätte ich zu so einem Zeitpunkt seiner Karriere ein weniger abwechslungsreiches Album des Altmeisters erwartet. Aber der Spieldrang und Stilmix von "Sonik Kicks" kann überzeugen und belegt dass Paul noch lange nicht den Anzug an den Nagel hängen sollte. Daher bekommt Paul für seine Whiskey-Voice auch 80% meiner Zigarette.

erscheint am 23. März 2012 via Universal

Wertung:



Mittwoch, 28. März 2012

Timid Tiger - The Streets Are Black

Die Frühlingssonne scheint! Zeigt aber auch den Dreck, der auf der Straße liegt!


1. The Streets Are Black 2.Miracle 3.Hangin' In The Sun 4.The New Catastrophe 5.Love Like You've Never Been Hurt 6.The Sun Goes Down, The Streets Are Black 7.You And Me 8.Walking In The Sand 9. Many Miles Away 10.Back From Hell 11.Every Time We Talk 12.Astronaut

Im Jahr 2005 kam ein Album auf den Markt mit einem Cover auf dem eine Katze abgebildet war. Damals verblüffte eine junge Band mit ungezwungenen Bubblegum-Pop mit starken Electronica einflüssen. Das Album wurde durch das Internet gehypt... obs an der Katze lag? oder doch an der ausserordentlichen Qualität dieses Erstlings. Jetzt steht schon das dritte Album "The Streets Are Black" an und man kann den fünf Kölner Jungs einen Reifeprozess attestieren.

War beim Debut noch alles Rosarot ist heute mehr Dunkelheit in die Platte eingezogen. Was sich schon am Titel der Platte "The Streets Are Black" erahnen lässt, manifestiert sich schon bei den ersten Tracks. Nahezu alle Tracks zeichnen sich durch eine sommerliche Leichtigkeit aus aber auch immer mit etwas Schatten und düsteren Elementen. "Hanging in the Sun" passt einfach gerade super zum Frühlingsanfang. Schön sonnig und trotzdem wirds am Abend kalt.  Die Single "Miracle" ist ein toll arrangierter Popsong, der einfach funktioniert bei dem mir aber etwas die Komplexität fehlt. Aber naja ist ja ein Popsong.



 
Der Sprechgesang (Rap ist es nicht wirklich) wird in der neuen Platte häufiger zum Einsatz gebracht als in den vorhergegangeren was auch zum guten Flow der Platte passt. Leider muss ich sagen sind die Stücke mir von der Grundstimmung her dann aber doch zu eintönig und trotzdem nicht so eingängig wie auf dem "Pile of Pipers"-Album noch. Das belegen zum Beispiel Stücke wie "Back From Hell". 

Eine wirkliche Empfehlung im Sinne von das ist der beste Song des Albums lässt sich nur sehr schwer machen. Sie bewegen sich alle immer ungefähr auf konstant gutem Niveau. Was auch schon der Hauptkritikpunkt an dem Album ist.

Was man aber den Marketing Füchsen lassen musst. Es ist eine Scheibe die wie die Faust aufs Auge in diese Jahreszeit passt. Die Sonne kommt langsam zu kräften und das Gemüht wird heller. Läuft man aber durch die Stadt sieht man was der Winter für einen Dreck gebracht hat. Der Frühjahrsputz steht an vielleicht zu den Sounds von Timid Tiger. Davor aber erstmal noch 70% meiner Kippe rauchen. Zuviel Reinlichkeit ist ja auch nicht gut.

erscheint am 30. März 2012 via PaperCut

Wertung:



Mittwoch, 21. März 2012

Me And Oceans - The Pond

Soundschnibbelei mit Lust, Leidenschaft und Gehör


1. The Pond 2.Pass By 3.When I Was A Dance 4.Another Weekend 5.Sep/Okt 6.Giant II

Letzes Jahr an der selben Stelle habe ich euch A Forest, die kurz darauf mit ihrer EP "A Square" Deutschland betourten und das antscheinend mit durchschlagendem Erfolg. Sie haben es sich verdient. Nun macht sich Fabian Schütze daran diese Erfolgsgeschichte mit seinem Projekt Me And Oceans Solo weiterzuschreiben. Er geht mit seiner EP "The Pond" an den Start.

Wenn man die EP zum ersten mal hört, kann man sich vorstellen was für ein Stückwerk die Produktion gewesen sein muss. So viele Samples stecken in den sechs Stücken, die die Nähe zu der A Forest EP nicht verheimlichen und trotzdem eigenständig sind. Das hört sich jetzt alles zusammengeschustert an - ist es auch aber das wunderbar liebevoll mit viel atmosphärischen Gespühr. Ein bisschen Orgel hier ein bisschen Electronica da und dazu eine sehr warme Männerstimme lassen schon beim Titeltrack die Ausrichtung von Me And Oceans erkennen. Der Song kommt ruhig und trotzdem mit aussergewöhnlichen Rythmus daher.

Das Niveau dieser EP ist durchgängig gut aber, auf Dauerrotation würde ich es nicht hören können. Wobei das Stück "Another Weekend" hier heraussticht und in jeder chilligen Szenekneipe gut funktionieren würde. Der Beweis hier.





Eigentlich machen wir ja bei so "kurzen" Alben oder EPs keine Wertung aber heute mach ich mal ne Ausnahme. Ich gebe dem  Tümpel, der musikalisch eher einem weiten Meer entspricht (was auch besser zum Bandnamen passen würde)  70% meiner Zigarette.

erschienen am 16.3.2012 über AnalogSoul
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Wertung: