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Donnerstag, 1. Dezember 2011

Flogging Molly, LKA Stuttgart, 25.11.2011

Ach ja, schales Bier und Klassentreffen. Nach längerer Abstinenz gings mal wieder ins LKA nach Stuttgart Wangen. Flogging Molly hatten zum Spiel geladen und zelebrierten in Stuttgart ihren letzten Deutschlandauftritt der "Speed of Darkness" Tour. Und da die Jungs und Mädels spätestens mit diesem Album einem recht breiten Hörerkreis bekannt sein dürften, war die Bude dann auch ausverkauft bis auf den letzten Platz. Und ein grundsolides Publikum haben sie da angelockt. Thank god nicht das obercoole Hype-Gästelisten-Publikum, das mir schon den eigentlich tollen Auftritt der XX im LKA versaut hat – entweder geh ich auf ein Konzert oder einen Kaffeeklatsch – beides zusammen ist dann doch eher als uncool zu bewerten. Das war hier aber wie gesagt kein Problem, ältere und jüngere Fans, Kiltbekleidete und Punks, alle hatten offensichtlich Bock auf Party. Und Flogging Molly lieferten die entsprechende Show ab. Die eigentlich recht simple Mixtur aus klassisch irischer Musik und elektrisch verstärkter Punkattitüde macht einfach Spaß und animierte nicht nur mich zum saufen und tanzen.


Doch erst mal der Reihe nach. Gleich zwei Vorbands bereiteten den Auftritt vor. The Minutes aus Dublin bekommen von mir den Namen-Kreativitätspreis 2011, konnten mich mit ihrem offensichtlich durch den Black Rebel Motorcycle Club inspirierten Garagensound aber richtig überzeugen. Gut auf die zwölf, der Drummer treibt an und der Sänger lieferte eine saubere Performance. Saubere Vorband. Nicht wirklich überzeugen konnten mich dagegen The Mighty Stef als zweite Vorband. Nette Jungs, auch irgendwie irisch Schunkel mit Elektrik, aber zu beliebig die Songs, zu eintönig das Songwriting. Nett zum anwärmen, T-Shirt kauf ich mir von denen aber keins. Von Flogging Molly dafür zwei… und die Piratenflagge. Ich muss es ja gestehen, ich kann euch hier nichts über das gespielte Material erzählen, welche Songs von welchen Alben sie gespielt haben. Ich kannte die Band vorher nur vom Namen und euphorischen Erzählungen, bin eher durch Zufall zum Konzertbesuch gekommen. Zum Glück, die euphorischen Erzählungen waren wahr. Als The Mighty Stef nach den Minutes spielten musste ich meinen Vordermann noch fragen, ob das denn schon die Hauptband ist, was er lachend verneinte und meinte: „Nee, wenn die kommen, merkst das!“


Und wie Recht er hatte. Von der ersten Minute als Flogging Molly auf der Bühne standen, krachte es mächtig in Stuttgart Wangen. Bier holen wurde zur echten Herausforderung und war ohne Schweissbad nicht zu bewerkstelligen. Aber was solls. So in etwa müsste es sich angefühlt haben, wenn das CBGBs in Dublin gestanden hätte. Pub and Roll, für den Moment leben. Das können sie ja gut, die Iren insgesamt (und zumindest der Sänger ist ja waschechter Ire, wenn auch in die USA emigriert). Flogging Molly zelebrierten es bei ihrem Tourabschluss in Deutschland so richtig. Fighting Songs, Drinking Songs, Fighting and Drinking Songs … so in der Art wäre mein Vorschlag für den Best-of Titel. Aber die Energie und das Momentum, das die Songs an dem Abend verbreiteten war schlicht umwerfend. Ziehharmonika, Flöte, Banjo, Mandoline - allein die wunderbar vielseitige Instrumentierung sorgte für die entsprechende Pub-in-Irland-Atmosphäre. Fitnesstrainer brauchten danach weder die Band noch das Publikum, wurde doch von Anfang bis Ende durchgepowert. Erlösung brachte erst Monty Pythons „Always look on the bright side of life“ von Band, zu welchem der Schweiss langsam zu trocknen begann. Ein toller Abend und würdiger Tourabschluss. So, der Sven kauft sich jetzt die Flogging Molly Discografie und hört die in Ruhe durch, dann kann er Euch beim nächsten Konzert auch was über die Musik erzählen – für jetzt bleibt mir nur zu sagen – ich freue mich darauf.


(An dieser Stelle unbekannterweise vielen, vielen Dank an den YouTube User distelfan, von dem wir uns die audiovisuellen Eindrücke geliehen haben.)

Mittwoch, 9. November 2011

Friska Viljor, Röhre Stuttgart, 8.11.2011


Die liebe Sabine war gestern auf dem Friska Viljor Konzert in der Röhre zu Stuttgart. Sie war so begeistert, dass sie das Erlebte mit der Menscheit teilen will. Cigarettes In Hell will helfen und daher veröffentlichen wir nun ihren Konzertbericht. Leider hat sie keine Bilder vom Konzert gemacht. Daher habe jetzt ein kurzes Video vom Reeperbahn Festival, dass ihr das Geschriebene besser einordnen könnt. Danke Sabine!





Frauen, Alkohol und Rock’n‘Roll: Die beiden Herren  von „Friska Viljor“ haben es tatsächlich geschafft, drei Alben hintereinander nur über Frauen und Fusel zu singen. Jetzt sind Daniel Johansson und Joakim Sveningsson endlich wieder unterwegs. Ihr Weg führte sie gestern, am 08.11.2011 nach Stuttgart - im Gepäck ihr  viertes Album “The Beginning of the Beginning of the End”. Erneuter skandinavischer Abend in Stuttgart - zeitgleich spielen Katzenjammer aus Norwegen im LKA, ebenfalls quasi schon Dauergäste im Ländle. In der ausverkauften Röhre warten alle auf den Beginn des 4. Konzerts der Schweden Friska Viljor in Stuttgart. Um neun geht’s los.
Die Auswahlkriterien für Vorbands sind vielleicht nicht immer ganz nachvollziehbar, aber hier liegen sie geradezu auf der Hand. Auf der Bühne steht William The Contractor. Und er bleibt dort auch den Abend über, denn dahinter verbirgt sich Markus Bergqvist, der Tourdrummer von Friska Viljor.  Dem treuen Trinkkumpanen von Daniel Johansson und Joakim Sveningsson gebührt damit die Ehre, den Abend in der ordentlich gefüllten Röhre zu eröffnen. Er  stellt sein aktuelles Album “Tall Stories“ vor. Das klingt anders als Friska Viljor, er ist ja auch allein (teilweise von Bassist und Keyboarder unterstützt) und spielt akustische Gitarre. Und das macht er gut.
Dann stehen Friska Viljor auf der Bühne. Unpünktlich waren sie – unverschuldet  – denn sie wollen ihr Publikum nicht unnötig warten lassen: „We don’t do that Rockstar Shit“. Störte aber auch keinen. Die charismatischen Frontmänner Joakim Sveningsson und Daniel Johansson sind in Quintettstärke angetreten und haben drei Mann an Bass, Schlagzeug und Keyboard mitgebracht, um das Publikum zum Tanzen zu bringen. Das gelingt ihnen auf Anhieb, denn die erste Hälfte des Konzerts klingt fröhlich wild, laut und munter - schwedische Gute-Laune-Musik eben. Begleitet von Ukulele, Melodica, Mandoline, Ukulele und Trompete spielt die Kapelle ihren Folk-Pop-Mix. Viele Stücke stammen vom aktuellen Album “The Beginning of the Beginning of the End“ wie “Larianov” oder “Come On”.
Mehr gebrochene Herzen, weniger Alkohol scheint es im zweiten Teil des Konzerts zu geben. Erst dann werden die Schweden chronisch melancholisch wie mit dem grandiosen “Useless“, das so phantastisch ausfällt wie auf “The Beginning Of The Beginning Of The End”.Die angezogene Handbremse wird im dritten Teil des Konzerts rechtzeitig gelöst. Die ausgelassene Menge tobt - ein Zustand, der sich bis zum Schluss nicht mehr ändert. Beinahe zwei Stunden stehen die Lieblingsschweden auf der Bühne und nehmen die Besucher komplett für sich in Anspruch. Für die Fans in Stuttgart gibt es gleich zwei Zugaben. Das Publikum hat Spaß, zweifellos. Am Ende begeisterter Jubel und fröhliche Gesichter überall.

Montag, 17. Oktober 2011

Thees Uhlman, LKA Longhorn Stuttgart, 16.10.2011

Thees hier ... Thees da... Thees tralala.  Thees war die Tage vor seinem Album Release ja sehr sehr busy sein Gesicht in jede Kamera des Landes zu halten. Mäßig erfolgreich beim raabschen Songcontest war er auch. Trotzdem bleibt Obersympath Uhlmann down to earth. Erleben durfte ich das am gestrigen Sonntagabend im LKA zu Stuttgart. Aber First Things First.

Eröffnet wurde der Abend nämlich von Imaginary Cities aus Canada, deren Album hier auch schon besprochen wurde.  Die Sängerin Marti Sarbit war auf Grund des Geburtstags des Bassers bester Laune und liefert eine gute Show ab. Mit einer Mischung aus Beth Ditto und Lilly Allen auf richtig Rock konnten Sie das Publikum anheizen. Definitiv live- und nicht nur als Vorband mehr als tauglich. Sie spielten für eine Vorband ein verhältnismäßig langes Set. Was wohl damit zusammenhängt das Thees bislang nur ein Album hat das er bespielen kann. Und keiner hatte was dagegen im Gegenteil das Publikum war begeistert.


Dann enterte Thees erst ganz alleine mit seine Mundharmonika die Bühne. Man sah ihm förmlich die Vorfreude auf das was da kommen mag an gleichwohl das LKA lange nicht ausverkauft war. Begonnen wurde mit den "Römern" um das Publikum gleich mal in ein emotionales Fahrwasser zu bekommen. Im Verlauf des Songs wurde Thees, dann durch die Band ergänzt und der Song bekamm mehr Dynamik. Danach gings dann mit gleich zwei Liebeserklärungen weiter . Einmal an das Mädchen von Kasse 2 und einmal an Thees nordeutsche ländliche Heimat. Ausnamhslos alle Songs wurden von Thees mit vollstem Elan und Leidenschaft eingesungen. Das war spühr- und hörbar. Man kauft ihm das einfach ab. Der Song der folgte war "Vom Delta bis Zur Quelle". Ich mag den Song nicht so da er mich besonders im Refrain zu stark an die Sportis erinnert aber live entwickelte er ein ganz gute rockige Dynamik. Mit "Sommer in der Stadt" wurde dann etwas gegroovt um dann zum eigentlichen Höhepunkt des Konzerts überzuleiten. Thees spielte zur Verblüfung aller sein "New York" von Tomte in einer akkustik Version. Unterstüzt wurde Thees von geschätzt 1000 lauthals mitsingenden Kehlen - Gänsehaut!

 
Direkt im Anschluss kommt der wohl durch Raab bekannteste Song Lachse. Der die Halle weiter nahezu extatisch mitsingen lässt. Stampfend und trotzdem mit viel Gefühl puncht Thees seine Zeilen mit geschlossenen Augen ins Mikrofon in der Gewissheit, das er ab hier das Publikum auf seiner Seite hat. Mit "Die Nacht war kurz..." nimmt Thees nochmal etwas das Tempo raus um dann das große Finale mit den 17 Worten , Jay-Z und dem grandiosen "Die Toten auf dem Rücksitz". Als Zugabe gabs dann die St.Pauli Hymne "Das hier ist Fussball" sowie "Paris im Herbst"... und da man sich mit dem schlechtesten Song der Platte ungern verabschiedet. Zieht Thees doch noch als zweite Zugabe die "Schülerbandnummer" durch in dem er Lachse nochmal spielt. 


Es war ein wunderbarer Sonntagabend. Wenn man sich als Besucher fragen muss wem das Konzert mehr Spaß gemacht hat dem Künstler oder den Zuschauern. Kann es nur ein super Konzert gewesen sein. Als Thees die Bühne verlässt strahlt er von einem Ohr bis zum anderen. Thees hätte in diesem Augenblick sicher Eintritt gezahlt um selbst spielen zu dürfen. Daher: Danke! und gern geschehen Thees. Dein neuer Freund Stuttgart. Bis aufs nächste Bier... aber nicht mehr fahren dann... Okay?

P.S. Once again sorry für die Bildqualität. Kann man das als Blog-USP verkaufen. Ich versuchs mal :-)

Dienstag, 21. September 2010

Young Rebel Set - dto.

erschienen am 6. August über das GHVC



Was ist das da ein Album eine EP? Bei acht Songs ist das schwer zu sagen. Zu dem gibts das "Ding" auch nur als Download oder Vinyl. Ja und dieses "Ding" gibt es schon ne ganze Weile aber ich habe mich jetzt entschlossen eine Review darüber zu schreiben. Da ich heute morgen in schönster Spätsommersonne zum arbeiten fuhr und es so gut passte. Here we go...

Young Rebel Set sind eine mehr oder weniger klassische Indiefolk-Band aus England. Hört sich extrem unspannend an. Man denkt direkt an die unzähligen Maximo Park oder Art Brut Imitate wie sie vor zwei Jahren den Musikmarkt überfluteten. Was wirklich Neues machen die Jungs aus Nordengland jedoch auch nicht wirklich. Sie spielen immer genau zwischen Dylan und dann doch Britpop Größen wie Oasis. Wenn man es verschubladen will dann aber in eine Schublade in der der Boden Guinness verklebt, und die gefüllt ist mit 60er und 70er Platten. Ein Erstling für den Pub Abend bei dem nicht viel gesprochen wird.

Der Erstling (haha ja so nen wir es ab sofort) von Young Rebel Set startet mit der Single "If I Was" , welche mit toller Steelguitar einfachen aber genialen Texten daher kommt. Es muss ja nicht immer alles kompliziert sein besonders nicht im Pub. "And if I was a rich man I'd buy you flowers every day but I am a poor man so I'll pick them on the way". So schön kann einfach sein.
Sehr guter Song als Opener. Dem Gesang hört man seine nordenglische Herkunft an und wirkt dadurch nur noch authentischer. Die Songs wechseln zwischen Britpoppigen Stücken wie "Won't Get Up Again" und eher folkigen Balladen wie "Bagatelle". Die Britpop Nummern erinnern sehr an Oasis. Da verwundert es nicht das Young Rebel Set auch vom Oasis Management entdeckt wurde. Abgerundet abgeschlossen wird der Erstling durch "Billy Died" ein erst sehr zurückhaltende Ballade die sich immer mehr Aufbaut aber dann ist leider auch Schon Sperrstunde im Young Rebel Set Pub... und die kommt bekanntlich immer wenns am schönsten ist.

Im Großen und Ganzen nichts Neues aber extrem gut für Altes. Nicht komplex sondern vorsätzlich simpel. Das ist genau das was die Platte so gut macht. Da ist es auch egal ob es ein Erstling, ein Album, eine EP oder was auch immer ist. Es gibt Doppelalben die weniger gute Songs bieten als dieses Ding ;-). Daher 4 von 5 Sternen Und jetzt nochmal durchhören... Spielzeit ca. ein Bier und wenn mans eilig hat vielleicht auch zwei Biers. Prost! ääähm Quatsch CHEERS mein ich!