Freitag, 30. Dezember 2011

Die Top 5 Alben 2011 (Sven)

So liebe Leut, hier meine Top 5 Alben 2011, insgesamt für mich ein sehr gutes Jahr - auf PJ Harvey war wie immer verlass, Noel hat gezeigt, dass ers auch ohne den Rest kann und Ja, Panik haben über kein Tocotronic Album zumindest hinweggetröstet (nächstes Jahr wird dann wieder alles gut). Außerdem durfte ich, wenn auch recht spät im Jahr, noch die Ausnahmekünstlerin Gillian Welch kennenlernen, von der eigentlich auch alles zu empfehlen ist und ASAP Rocky hat mich nach Kanye West mal wieder zum für Hip Hop interessieren gebracht - also los:

Platz 5: Gillian Welch - The Harrow And The Harvest

Ähnlich wie meine Nummer Eins, legt auch Gillian Welch seit Jahren ein grandioses Album nach dem anderen vor und hat es erneut geschafft, nach langer Pause seit 2003, ein solches vorzulegen. Zusammen mit Dauergefährte Dave Rawlings gelingt es ihr erneut, einen in den Süden der USA um die Jahrhundertwende 1900 zu entführen. Country darf man dazu ja nicht mehr sagen, der Begriff wurde durch Hallenrowdies wie Garth Brooks pervertiert. Sagen wir Folk oder echter Country. Welch erzählt von Whiskey und Verlust, Verlust und Whiskey, öden Landschaften und wie es sich anfühlt zu denen zu gehören die nicht dazugehören, ja von vornherein keine Chance hatten. Traurig ist die Musik, ja, aber vor allem wunderschön. Schon der große Ryan Adams hatte die großartigsten Momente seines Debuts Heartbreaker auch dem Duo Welch/Rawlings zu verdanken.



Platz 4: ASAP Rocky - Live Love ASAP Mixtape

Ja, auf den ersten Blick könnte man ASAP Rocky als weiteren Hype abtun, ein kleiner Gangster, der über Kiffen und Weiber rappt. Diese Einschätzung kratzt jedoch nur an der Oberfläche. Für mich ist Rocky seit Kanye West das erste Rap Gesamtkunstwerk seit langer Zeit. Sowohl das Mixtape als auch seine Videos, bei denen er häufiger die Regie übernimmt, sind Schnappschüsse einer Jugend zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort und erinnern in ihrer Offenheit an die Arbeiten von Larry Clark. Schnaps, Weed und Hoes sind hier nur Themen der Oberfläche, tatsächlich schafft es Rocky wie kaum einer sonst derzeit, ein ganz bestimmtes Lebensgefühl zu vermitteln. Ach und rein von den handwerklichen Fähigkeiten gibt es bei der gesamten ASAP Crew nichts zu bemängeln wie dieses Video beweist. Das Mixtape "Live Love ASAP" gibts übrigens komplett kostenlos und legal zum Download http://www.datpiff.com/ASAP-Rocky-LiveLoveAap-mixtape.278798.html




Platz 3: Ja, Panik - DMD KIU LIDT

Lyrikkünstler vor dem Herrn waren die Jungs von Ja, Panik ja schon auf ihren vorhergehenden Alben aber wie nie zuvor erreichten sie 2011 auf ihrem Album DMD KIU LIDT (ich habs immer noch nicht verstanden) ein Zusammenspiel zwischen Musik und Text. Irgendwo zwischen Deutsch und Englisch, Wien, Berlin und International passt einfach alles zusammen. Der Wechsel zwischen den Sprachen ist keine Spielerei, immer dient sie der Perfektion des Songs. So gut war deutsche Musik seit Schall & Wahn nicht mehr. Nicht zuletzt enthält das Album mit „Nevermind“ einen der überhaupt schönsten Songs über was auch immer der letzten Jahre.

Platz 2: Noel Gallaghers High Flying Birds - dto.

In einigen Songs schafft es Noel dem klassischen Oasis Material der Zeit zwischen 1994 und 1997 so nahe wie möglich zu kommen. Das reicht.











Platz 1: PJ Harvey - Let England Shake

Mir fehlen ehrlich die Worte zu meinem Album des Jahres. Diesen Titel hatte sich die gute Polly Jean schon nach dem zweiten Hördurchlauf von Let England Shake gesichert. Gott sei Dank wurde es nicht zum offiziellen Tottenham Riots Soundtrack ernannt, spricht es doch genau von den historischen und aktuellen Problemen von Harveys Heimat. Begleitet von scheppernder, folk-inspirierter Instrumentierung erzählt Polly von Krieg, Leiden, Ungerechtigkeit und dem Wunsch nach Veränderung und Liebe. Immer nimmt sie dabei den subjektiven Standpunkt des Erlebenden ein und schafft es somit einen mit Gefühlen zu konfrontieren, die man so oft noch nicht kannte. Ich habe es bis jetzt noch nicht geschafft den letzten Song „Color of the earth“ ohne Tränen in den Augen zu hören. Sowas schafft nur ganz große Kunst und darum ist dieses Album nicht nur mein Album des Jahres sondern hat auch gute Chancen für meine All Time Tops.


Louis was my dearest friend
Fighting in the ANZAC trench
Louis ran forward from the line
I never saw him again
Later in the dark
I thought I heard Louis' voice
Calling for his mother, then me
But I couldn't get to him
He's still up on that hill
20 years on that hill
Nothing more than a pile of bones
But I think of him still

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