Die schwedischen Melancholie-Schwestern zaubern ein sehr verträumtes Folkalbum mit Stargast.
Inzwischen ist es auch schon wieder fast zwei Jahre her, als sich die beiden verdammt jungen Schwedinen mit ihrem Debut "The Big Black And The Blue" melancholisch in die Winterherzen der Zuhörer gespielt haben. Damals kamen sie mit einer im Wohnzimmer aufgenommenen Akustikgitarre und ihren wahrhaftigen (Ich wollte dieses Wort immer mal irgendwo unterbringen ;-)) Stimmen aus. Es hat ohne Zweifel gereicht. Jetzt steht das zweite Album "The Lion's Roar" in den Läden und in digitalen Kaufhäusern.
Alles wurde etwas größer. Das kuschelige schwedische Wohnzimmer wurde durch das Studio von Mike Mogis (Bright Eyes) in Omaha ersetzt und auch sonst gibt es auf Lion's Roar einiges mehr musikalisch zu entdecken als auf dem Vorgänger. Den amerikanischen Anstrich hört man dem Album auch deutlich an.
Stücke wie der titelgebende Opener "the Lion's Roar" beweisen, dass auch Sixties-Folk im Jahr 2012 verdammt modern klingen kann. Schnörkellose Schönheit in Songwriting und Gesangt. Trotz der Jugendlichkeit der Geschwister Söderberg weisen die Texte wunderbare Tiefe auf.
She plays a tune for those who wish to overlook
The fact that they've been blindly deceived
By those who preach and pray and teach
But she falls short and the night explodes in laughter.
The fact that they've been blindly deceived
By those who preach and pray and teach
But she falls short and the night explodes in laughter.
Das Video zeigt auch wunderschön das Verträumte hippiesque was dem ganzen Album anhaftet aber trotzdem im Jahr 2012 nicht albern wirkt. "Emmylou" beweisst sogar vielfältige Countryanleihen und macht das Album nicht nur zu einem Hippie-Folk Album, welche die letzten Jahre ein Revival erlebt haben, sondern zu einem abwechslungsreichen Gesamtwerk. Zeitgleich stellt es wohl eine Omage an Emmylou Harris dar. Das Highlight des Albums ist ohne Zweifel der letzte Song namens "The King Of The World", im Vergleich zum Rest des Albums ist er doch noch fröhlich und sorgt für einen getrösteten Ausklang nach all der Melancholie, die man nur gut finden kann. Trompeten runden den Song ab und als kleines Schmankerl singt auch Folk-Monster Connor Oberst noch ein paar Zeilen auf die Platte.
I'm nobody's baby, I'm everbody's girl,
I'm the queen of nothing, I'm the king of the world.
So versöhnlich gestimmt und mit einem Grinsen auf den Lippen, bekommt das zweite Meisterwerk von den jungen Schwedinen auch 80% meiner Zigarette und eine starke Kaufempfehlung, Album, Konzertkarten... Alles.
erschienen am 20.1.2012 über Wichita (roughtrade) Homepage
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