Samstag, 5. November 2011

Anna Ternheim - The Night Visitor

erschienen am 28.10.2011 über Stockholm Records (Universal)


Es ist Herbst geworden in unseren Breitengraden. Verdammt kurze Tage, weniger Sonne und Blätte in allen erdenklichen Farben. Man ist mehr drinnen als draußen. Man kuschelt sich in Wolldecken auf bereitgestellte Polstermöbel und trinkt Tee (mit oder ohne Rum).... und man hört ruhigere Musik. Herbst ist wohl die Zeit für Singer-Songwriter Pop wie den von Anna Ternheim. Die 33-jährige Schwedin (Stockholm) praktiziert diesen jetzt schon auf ihrem vierten Soloalbum "The Night Visitor"

Wie der Albumtitel schon verrät geht es auf dem Album verhältnismäßig düster zu. Das passt gerade super in die Jahreszeit. Mit ihren Songs versucht Anna immer die ideale Balance zwischen Abstrakt- und Konkretheit abzubilden, um dem Hörer die Möglichkeit der Interpretation einzuräumen. Besonders eindrucksvoll gelingt ihr das in dem Stück "Bow Your Head", in dem es um die Unschuld und Unbedachtheit von junger Liebe geht. Ein toller Song mit wunderbaren Lyrics.

Der Song "Walking Aimlessly" geht es dann um das sich Treibenlassen und der gleichzeitig vorhandenen Sehnsucht nach Geborgenheit und Heimat. Der Song beschreibt diese zwiespältige Gefühlslage in der sich viele Menschen befinden die noch nicht alt und nicht mehr jung sind. Sehr ruhig vorgetragen und schön.

Der absolut beste Song ist jedoch das Duett mit Pat McLaughlin, dem Besitzer des Studios in dem "The Night Visitor" aufgenommen wurde. Eine sehr einfühlsame Ballade mit einer vom Leben gezeichneter Männerstimme als Beistellkunstwerk. Bei "The Longer The Waiting, The Sweeter The Kiss" muss man sein Interpretationstalent nicht sonderlich bemühen. Es geht um das was der Titel schon vorgibt um das große Warten auf den Prinz oder die Prinzessin. Manchmal lohnt es sich und manchmal wartet man vergebens.





Leider sind diese drei Songs auch schon die einzigen die sonderlich erwähnenswert sind. Die anderen Songs sind kaum der Rede wert, halten aber die selbe Stimmung um das Album ohne Probleme am Stück genießbar zu machen. Zwei Songs mehr von den oben beschriebenen und ich würde ohne Zögern vier Kippen verteielen. Leider ist mir das dann aber doch etwas zu wenig auch wenn die Atmosphäre den Herbst wirklich wunderbar einfängt.

Wertung:

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