erschienen am 9.9 über Coop Music
Mein Soundtrack zum Sommer 2010 bestand zu einem guten Stück aus den Songs des selbstbetitelten Drums Debutalbums. Damals gings um Sommer, Sonne, Surfen und gute Laune. Damals entwickelte sich ein großer Hype um die Jungs und ihre Musik wurde zum Aushängewerbeschild zahlreicher Marken, weil sie so einen verdammt frischen jungen Eindruck macht. Inzwischen hat sich der Gittarist Adam Kessler von der Band verabschiedet und die drei Jungs machen einfach so weiter.
Damals wurde leidenschaftlich aus tiefster Seele gepfiffen und der liebe Gott war ein guter weißbärtiger Mann. Im Krisenjahr 2011 singt Jonathan Pierce über den Tod z.B. im Opener "Book Of Relevation". Was geblieben ist, sind die betont lässigen Bassläufe. Aber der Text "I believe that when we die, we die" strotz jetzt nicht gerade von der Lebensfreude des Vorgängers. Jetzt stellt sich die Frage: Ist das eine Entwicklung die man begrüßen sollte? Ist das der so viel zitierte Reifeprozess? Oder haben die Jungs ihre Unschuld gegenüber der Musikwelt verloren? Wahrschleinlich ein bisschen von allem. Die Songs sind durchweg eingängig und für das so oft so schwierige Nachfolgewerk sehr gut gelungen. Mit der Single "Money" hat man sich, zumindest musikalisch, wieder ins gute alte Shiny-Happy-People-Schema zurück gewagt. In "Searching vor Heaven" kommen dann Synthies ins Spiel und Pierce untermalt das mit fast schon Heulsusen-Gesang. Das kauft man Ihm irgendwie nicht ab. Nein nicht dem Sänger von "Let's Go Surfing". Auf der anderen Seite gibt es dann wieder schöne Songs wie z.B. "Hard To Love", der wie gewohnt etwas mehr nach vorne prescht. Man hat sich also von alter Fröhlichkeit verabschiedet und sich an einer neuen Tiefe versucht. Aber irgendwie meist nur textlich selten musikalisch.
"Portamento" ist übrigens ein altes italienisches Wort, das den Übergang zwischen zwei Tönen beschreibt. Besser hätte man dieses Album nicht nennen können. Wenn "Portamento" den Übergang darstellt, bin ich sehr gespannt auf das dritte Werk. Wahrscheinlich wird das dann das traurigste Album mit dem fröhlichsten Basslauf das es jemals gab. Trotzdem gibts auch für den musikalisch textlichen Wiederspruch drei von fünf Zigaretten.
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