Jetzt ist es soweit... ich lass Melli schreiben ;-) ! Melli ist eine liebe Freundin von mir und ist sehr musikbegeistert. Ich musste ihr einbleuen einen kritischen Bericht zu schreiben und die Fangirl Brille abzulegen. Sie war nämlich auf dem Konzert der neuen deutschen Radiolieblinge Jupiter Jones. Ausserdem hab ich ihr eingebleut CiH-typisch verwackelte Bilder vom Konzert zu schießen. Daran hat sie sich auch sympathischerweise gehalten. Hier ihr Bericht
Zuallererst die Location: Das BMW Museum in München, eigentlich ein Ort in dem es eher leise zur Sache geht. Gestern umfunktioniert zur Konzertlocation. Weiß Wände und Decken bestimmen den Raum des Museums. Es herrscht eine eher ruhige, gemächliche Stimmung und Atmosphäre, fast schon zu ruhig. Man konnte fast meinen, die Besucher wären etwas eingeschüchtert von der neuartigen und sterilen Umgebung.
Um 20:30 Uhr betreten Jupiter Jones ganz unspektakulär die Bühne. Kurz davor draußen mit „Hinz und Kunz“ noch eine geraucht und dann hopp rauf auf die Stage. Starallüren und großes Tamtam scheint es nicht zu geben. In sehr guter Stimmung sind die 5 anzutreffen, obwohl sie wie Sänger Nicholas Müller uns mitteilte eine harte Woche mit 7 Auftritten hinter sich hatten. Unplugged werden sie Songs aus dem derzeitigen Album "Jupiter Jones" aber auch Altbekanntes aus „Holiday in Catatonia“ oder aus „Raum um Raum“ zum Besten geben.
Bemängeln kann man die Raumbeleuchtung, die leider etwas zu hell geraten war und durch das Weiß des Museums noch stechender hervortrat. Aber man war ja auch schließlich aufgrund der Beschallung vor Ort. Zwischen den Songs ließ uns Nicholas immer wieder an der Entstehung der Songs teilhaben oder unterhielt das Publikum (es waren nur 400 Gäste) mit spaßigen Einlagen, während er seine Gitarre mehrmals stimmen musste. „Das würde jetzt sogar jeder Laie hören, dass diese Gitarre mehr als ein Halbton verstimmt ist.“ Jeder einzelne Song wurde gelebt und mit sehr viel Gefühl, Ehrlichkeit und geschlossenen Augen vorgetragen. Auch die Stimmung zwischen den Bandmitgliedern schien in reiner Harmonie und Spielfreude zu sein. Die treibenden Gitarrenriffs blieben aufgrund des Arrangements aus, dennoch bekamen die Songs durch die Accousticversionen eine ganz neue und fast leichte Art durch die dennoch nicht der Druck verloren ging.
Die Unplugged Session ist mehr als nur geeignet für das derzeitige Album. Der Gassenhauer „Still“ kam wie erwartet gut beim Publikum an, was mit der Zeit immer mehr auftaute. Die Münchner sind bei Konzerten allgemein etwas zurückhaltender und es scheint fast so, als ob sie sich manchmal nicht trauten sich zur Musik zu bewegen.
"Wir sind doch nicht Metallica" wurde den Zuhörern in sehr gemächlicher und nachdenklicher Stimmung übermittelt. Auch das wiederum passte zum abgerundeten Programm. Auch "Berlin" passte somit sehr schön in den Kreis der Setlist.
Eine also mehr als gelungene Veranstaltung wurde dem Publikum von Radio Energy München hier geboten. Zur Bewertung: Abzüge gibt es ganz klar für das schon ein bisschen lahme Publikum, die Münchner Urgesteine haben noch einiges zu lernen. Auch die Helligkeit hat das Feeling etwas getrübt. Top: All voran die Jungs selber. Musikalisch sowie stimmungstechnisch! Und natürlich die etwas andere Location (mit Potential nach oben) .
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