Dienstag, 25. Oktober 2011

Coldplay - Mylo Xyloto

erschienen am 21.11.2011 über Parlophone (EMI)


MYL OXYL OTO... Hört sich an wie auf einer isländischen Tastatur getippt. Schrecklicher Name! Aber wer Kaltspiel heisst und Millionen von Platten verkauft hat darf auch das. Produziert wurde "MYL OXYL OTO" von Brian Eno, der Großmeister britischer Popmusik, der schon beim Vorgänger "Viva La Vida..." an den Reglern drehte. Jetzt kommt der richtig abgefahrene Scheiss. Das Album soll eine Beziehungskiste zwischen Mylo (seid dem Schmusebelgier wissen wir - männlich) und Xyloto (Naja wer seine Tochter Apple nennt wundert mich das auch nicht mehr - weiblich) beschreiben. Bei den Namen ist es dann wahrscheinlich nur gut, dass man auf dem Album inhaltlich davon so gut wie nichts mitbekommt. Was man mitbekommt ist Musik und um die gehts jetzt.

Coldplay hat nach "A Rush of Blood..." den Stadionrock Führerschein erhalten. Nur irgendwie komisch dass alle folgende Alben inklusive dem neusten Werk von dieser Qualifikation gebrauch machen. Das ganze Album ist so dicht, dass man bei Songs wie z.B. "Every Teardrop is a waterfall" schon gar nicht mehr genau weiss wo man denn nun hinhören soll. Die Single "Paradise" beginnt sphärisch schwelgend mit Kirchenorgen, Geigen, nervigen UUUUhhhs unterlegt mit Synthies - man erwartet also eine große "Yellow"-mäßige Hymne aber dann Pause und der pure gesang von Herr Martin. Es war wohl selten so dass ein Song durch die Strophe gerettet wird und nicht durch die Hookline.



Schrecklich finde ich insbesondere die üble Kollaboration mit der Rihanna namens "Princess Of China". Totaler Ohrenkrebs. Das geht einfach irgendwie an keiner Stelle zusammen und lalala als Lyrics find ich ja generell Scheisse.

Aber wo viel Schatten ist da muss auch Licht sein. Alles was auf MYL OXYL OTO ohne Synthie auskommt ist großartig. "Us against The World" ist Ein toller Song mit schönen Lyrics der sehr Lo-Fi-mäßig daher kommt. Fast schon folky singt Chris Martin den Song ein und erinnert an das tolle Debut der Band. "U.F.O." geht trotz Spielerein (Hall auf der Stimme) sehr schön ins Ohr. Ich würde das Stcük fast schon in die Dreampop-Ecke schieben. "Don't Let It Break Your Heart" ist dann wieder einer dieser klassischen Coldplay Songs die einfach von A-Z funktioniern. Das Ende kommt dann inseltypisch balladesque daher. "Up With the Birds" baut sich sehr langsam auf und rundet die etwas stotternde Platte doch noch zu einem gesunden Gesamtkonzept ab. Quasi das Gutenachtlied auf Coldplayart. 

Stadionrock ist es irgendwie trotzdem keiner geworden. Muss auch nicht immer sein. Weniger ist manchmal mehr gillt auch hier. "MYLO XYLOTO" ist schön geworden aber mit bösen ausreißern. Daher drei Zigaretten!

Wertung:

1 Kommentar :

  1. bei " Every Teardrop..." wünschte ich mir, nicht immer Verona Poth vor meinem geistigen Auge tanzen zu sehen....

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