erschienen am 30.9.11 über achtung musik
Als die CD im Briefkasten lag, dachte ich: Oweh Oweh der Ex-Gitarrist von Reamonn Uwe Bossert und eine mir unbekannte Liedermacherin namens Nora Grisu (wie der Feuerwehrdrache :-) ) machen ein gemeinsames Ding. Das Kann ja nur seichter Pop werden. Also rein mit der CD und mal schauen ob die beiden es schaffen auf dem gefährlich dünnen Drahtseil der Belanglosigkeit zu tanzen!
Los gehts mit der ersten Single "Abrakadabra" und ja es ist Pop aber weit weniger seicht als erwartet. Mit einer einfach gezupften Gitarre mit einer frechen Stimme erzählt Nora mit viel Wortwitz Geschichten aus ihrem Alltag. Wer große Gedanken bzw. Gesten will ist hier eher fehl am Platz. Es ist eben Befindlichkeitsmusik für den jetzt startenden Herbst.
Was sich bei "Abrakadabra" andeutet zieht sich durch das ganze 11 Song starke Album. Alles nett und lieblich aber auch nicht wirklich neu und vor allem musikalisch wenig abwechselnd. Wenn man dann doch mal versucht aus dem Liedermacher Korsett auszubrechen wie z.B. bei "Schneewittchen" geht das meiner Meinung nach eher schief. Der Song geht zu Beginn mit einer eher rockigen Basslinie voran, um dann spätestens nach einer halben Minute wieder zurückzufallen in das Schema F. Ein bisschen mehr Mut wäre schön gewesen. Aber die richtig langsamen Stücke funktionieren für regnerische Herbsttage wie heute großartig. Musik zum gammeln. "Meine Galerie" ist einer dieser Songs, die so sehr entspannt daher kommen, dass man sich genötigt fühlt sich einen Kaffee zu machen und sich in einer warmen Decke auf dem Sofa einem Buch zu widmen.
... So und das mach ich jetzt auch. Dazu gibts dann vielleicht drei Zigaretten.
Wertung:
Durfte Uwe letztens im "X", einer Kneipe in München kennenlernen. Sehr sympathischer Typ :)
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